Es ist einer der brisantesten Polit-Krimis des Landes, der “Ibiza-Skandal” der Grünen:  Im Zentrum steht der ehemalige grüne Politiker Christoph Chorherr (61). Die Vorwürfe haben es in sich: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) will beweisen, dass Zahlungen im Konnex mit Immobilienprojekten und notwendigen Beschlüssen des Wiener Gemeinderats stünden, dessen Mitglied Chorherr bis Februar 2019 war.

Konkret floss sehr viel Geld an Chorherrs Charityprojekt Ithuba in Südafrika. 4,3 Millionen Euro kamen an den Verein s2search unter der Obmannschaft Chorherrs. Dazu soll es noch Reisekosten in der Höhe von etwa 100.000 Euro geben, die “nicht nachvollziehbar” seien.

Laut WKStA soll Chorherr “Projekte von Einzahlern günstig behandelt” haben. Außerdem soll er über Bauprojekte im Gemeinderat mitabgestimmt haben, obwohl er sich “jeglicher Tätigkeit zu enthalten gehabt hätte”, wie in der Anklage festgehalten wird. Sämtliche Spender sollen laut WKStA gewusst haben, dass der Verein S2Arch im Einflussbereich von Chorherr stand. Chorherr wiederum soll seine finanzielle Beziehung zu den Spendern verschleiert haben.

Urteil noch vor Weihnachten

Unternehmer sollen also kurzum versucht haben, Chorherr mit Spenden an dessen Verein für Bauvorhaben in Wien zu überzeugen. Ob es den Staatsanwälten gelingen wird, dieses System der mutmaßlichen Korruption zu beweisen, wird sich im Gerichtssaal zeigen. Zehn Verhandlungstage sind geplant, noch vor Weihnachten soll ein Urteil gefällt werden. Alle Beteiligten weisen die Vorwürfe von sich, es gilt die Unschuldsvermutung.

Für dieses kleine Schulprojekt in Afrika flossen Millionen Euro - auch der Wiener Steuerzahler finanzierte kräftig mit

Gemeinsamer Urlaub mit "Falter"-Chefredakteur Klenk

Über Monate versuchten zuvor Chorherrs Freunde aus der linken Medienblase den Korruptions-Krimi als beendet herbeizuschreiben. Allen voran: “Falter”-Chefredakteur Forian Klenk. Dieser hatte – weil das mit der Verhaberung von Journalisten und Politikern aktuell ja ein großes Thema ist – mit dem ehemaligen grünen Klubchef im Salzkammergut geurlaubt, den Aufenthalt hätte er “aber selbst bezahlt”.

Davon freilich völlig unbeeinflusst fand Klenk bei seinen Recherchen nichts Belastendes im Fall Chorherr und erklärte die Causa im Vorjahr per Social-Media-Posting für beendet. Journalisten, die über den gemeinsamen Urlaub von Klenk mit dem Ex-Politiker berichteten, setzte der Miteigentümer der Wiener Wochenzeitung unter Druck: Über einen Chefredakteur, der in der Causa Chorherr weiterhin recherchierte, erschien dann wenig später ganz zufällig eine extrem negative Cover-Story in der umstrittenen Wochenzeitung “Falter”.

Weitere Ermittlungen gegen Christoph Chorherr, den Ex-Klubobmann der Wiener Grünen