“Knapp 100.000 Menschen haben sich laut SPÖ auf dem Rathausplatz eingefunden”, berief sich die Austria Presse Agentur (APA) bei ihrer Aussendung am Sonntag auf Zahlen der SPÖ-Führung. Wer vor Ort war, weiß: Das kann so nie stimmen.

Schon zu Beginn der Veranstaltung war der Zustrom sehr überschaubar. Dann, bei Beginn der Reden von Pamela Rendi-Wagner und Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, war der gewaltig große Rathausplatz zwar gefüllt, aber zwischen den Zusehern waren breite Lücken.

Schon mittags musste die Landespolizeidirektion Wien dann etwas korrigierend eingreifen: “100.000 Menschen waren das nie.”

Viele Besucher bei der SPÖ, aber es waren sicher nicht 120.000 Menschen

Ab Ex-Kanzler Kern waren es plötzlich 120.000 Besucher

Später folgte dann eine genauere Aussage der Polizeidirektion: “Auf dem Rathausplatz waren bei dieser Kundgebung 2000 Menschen.” Auf nochmaliger Nachfrage des eXXpress wird das bestätigt: “Ja, 1500 bis 2000, so haben das die Kollegen gezählt.”

Bereits im Jahr 2019 klafften die Angaben zwischen der Exekutive (die eigentlich kein Motiv hat, die Unwahrheit zusagen) und der SPÖ-Spitze deutlich auseinander: So berichtete die Polizei von 12.000 Besuchern, die Wiener Sozialdemokraten hätten angeblich 120.000 gezählt.

Die Polizei zählte damals übrigens aus der Luft mittels Hubschrauber bei der Schlusskundgebung. Die SPÖ stellte dazu fest, dass man “nie allein vom Rathausplatz” gesprochen hätte, sondern alle Besucher bei allen Veranstaltungen in allen Wiener Bezirken addiert hätte.

Der “Kurier” rechnete 2019 dann auch noch vor: “Geht man theoretisch davon aus, dass ein Mensch pro Quadratmeter auf dem Rathausplatz-Areal steht, sind 5000 Menschen vor Ort. Geht man von 2,5 Menschen pro Quadratmeter auf dem Areal aus, wären es 37.000 Personen.”