Dieses etwa zwei Minuten lange Video muss jeder gesehen haben: Immer wieder nennen Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) bei ihren Pressestatements “Expertinnen und Experten”, die ihnen angeblich zu der einen oder anderen Entscheidung bei ihrer Anti-Corona-Politik geraten hätten.

Für Mückstein unangenehm: Die Journalistin Aurora Weiß stellt ihm plötzlich die Frage, ob er denn die Namen dieser “Expertinnen und Experten” nennen könne – und der grüne Minister erlebt ein kommunikatives Waterloo. Er schweigt einige Sekunden lang, dann folgen mehrere Sätze mit absoluter Null-Aussage zur eben gestellten Frage. Die Glaubwürdigkeit der Entscheidungsträger der Republik wird damit nicht wirklich gestärkt.

In Erklärungsnotstand: Wolfgang Mückstein (Grüne)

"Expertinnen und Experten" für jeden Politiker

Schon seit Wochen wundern sich auch viele eXXpress-Leser und schreiben dies auch in ihren Kommentaren, dass auch die Landeshauptleute und Wiens Bürgermeister immer eigene “Expertinnen und Experten” haben, die offenbar genau die von den Politikern gewünschte Entscheidung nahelegen. Alles nur Zufall? Zumindest müssen Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) aus zwei verschiedenen Pools von “Expertinnen und Experten” ihre Ratschläge erhalten – immerhin gab’s und gibt’s zahlreiche Unterschiede in den nur wenige Kilometer entfernten Bundesländern.

Warum das Omikron-Virus oder andere Coronavirus-Varianten in Wien bisher stets gefährlicher waren als im Burgenland, konnten aber bisher keine “Expertinnen udn Experten” dem eXXpress erklären . . .

Nennt auch immer wieder "Expertinnen und Experten": Karl Nehammer (ÖVP)

Wie ernst nehmen Sie noch die Aussagen der Bundesregierung zur Corona-Politik?