Für die westlichen europäischen Nationen ist nun eine extrem kritische Ausnahmesituation angebrochen: Es ist anzunehmen, dass Russland jetzt hunderttausende Soldaten der insgesamt eine Million Mann starken Armee Richtung Westen bewegen wird – bisher waren im Ukraine-Krieg nicht mehr als 150.000 russische Soldaten eingesetzt, die Zahl kann sich jetzt verdreifachen.

Mobil gemacht werden jetzt erfahrene Soldaten, die Zeit der unerfahrenen Reservisten ist vorbei.

Es ist ein Krieg gegen den Westen

Russland werde alle Mittel einsetzen, um seine territoriale Unversehrtheit zu schützen, sagte Putin, der zugleich vor einer “Erpressung” seines Landes mit Atomwaffen warnte. “Diejenigen, die versuchen, uns mit Atomwaffen zu erpressen, sollten wissen, dass die Kompassrose sich in ihre Richtung drehen kann.” Putin hat das strategische Nukleararsenal bereits in erhöhte Bereitschaft versetzen lassen zur Abschreckung für die NATO, sich in der Ukraine einzumischen.

Er sage “dem Westen: Wir haben viele Waffen, um zu antworten. Das ist kein Bluff”, so Putin. “Wir werden alle Ressourcen nutzen, um unsere Leute zu verteidigen.” Und weiter: “Der Westen will unser Land zerstören. Der Westen wollte keinen Frieden zwischen der Ukraine und Russland.” Es sei “unsere historische Tradition, diejenigen zu stoppen, die nach der Weltherrschaft streben, die unserem Mutterland, unserer Heimat mit Zerstückelung und Unterdrückung drohen.”

Kampferprobte Truppe

Was Kreml-Boss Putin nun alles in Bewegung setzen kann, ist enorm. Auch wenn es oft herbeigeschrieben werden soll, ist die russische Armee keinesfalls zu unterschätzen. Russland hat in den vergangenen Jahren massiv in die Modernisierung seiner Streitkräfte investiert. Unter Präsident Wladimir Putin hat sich die von Unterfinanzierung und Korruption geplagte ehemalige Sowjetarmee zu einer modernen, zahlenstarken und mittlerweile auch kampferprobten Truppe entwickelt.

Referenden in besetzten Gebieten der Ukraine

In seiner Rede kündigte Putin zudem die mögliche Annexion ukrainischer Gebiete mithilfe der Referenden in den besetzten Gebieten an. “Die Entscheidung, die die Mehrheit der Bürger in den Volksrepubliken Luhansk und Donezk, in den Gebieten Cherson und Saporischschja treffen, unterstützen wir”, sagte Putin.

Neben den selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine wollen auch die von Russland besetzten Gebiete Cherson und Saporischschja im Süden über einen Beitritt zu Russland abstimmen lassen. Die Scheinreferenden sollen vom 23. bis 27. September abgehalten werden. Sie gelten als Reaktion auf die aktuelle ukrainische Gegenoffensive im Osten des Landes.

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Scheinreferenden hat die Führung in Kiew ihre Landsleute vor einer Abstimmung gewarnt. “Jedwede Beteiligung an den “Referenden” wird als Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine gewertet”, schrieb der Podoljak noch am Dienstagabend auf Twitter. Zuvor hatte das ukrainische Außenministerium in einer Erklärung die Organisation der Scheinreferenden schon für strafbar erklärt.

Russland ergänzt seine Streitkräfte unter anderem durch ein Wehrpflichtsystem, unterhält Militärbasen im Ausland und das derzeit weltweit größte Kernwaffenarsenal. Russland belegte 2020 den achten Rang unter 151 Ländern im Globalen Militarisierungsindex (GMI). Laut Global-Firepower-Index besitzt Russland die zweitstärksten Streitkräfte und das stärkste Heer weltweit. Laut Global-Firepower-Index besitzt Russland die zweitstärksten Streitkräfte und das stärkste Heer weltweit.