“Wir erwarten bis zu eine Billion Rubel mehr an Öl- und Gaseinnahmen”, sagte Finanzminister Anton Siluanow am Freitag im russischen Staats-TV. Der Minister berief sich auf die jüngste Prognose des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung.

Kreml will Gas-Einnahmen "eher ausgeben als sparen"

Und diese Mehreinnahmen werden auch für den Krieg in der Ukraine ausgegeben werden. Die Regierung wolle die zusätzlichen Einnahmen in diesem Jahr “eher ausgeben als zur Seite legen”, sagte Siluanow.

Gas-Einnahmen sollen auch als Zusatzzahlungen an bedürftige Menschen fließen

Neben der vom Kreml “militärische Spezialoperation” genannten Offensive im Nachbarland soll das Geld auch für “zusätzliche Zahlungen für Rentner sowie Familien mit Kindern” verwendet werden. Hintergrund: Die westlichen Staaten haben eine Reihe von Sanktionen gegen Russland verhängt, um den Kreml für den völkerrechtswidrigen Überfall der Ukraine zu belangen. Dies trifft vor allem sozial bedürftige Menschen in Russland schwer – laut jüngsten Angaben aus Russland sollen Teile der Mehreinnahmen aus dem Gasgeschäft ebendiesen Menschen zugute kommen.

Hoher Gaspreis spült Rekordeinnahmen in Kreml-Kassa

Die Öl- und Gaslieferungen Russlands sind bislang von den Sanktionen ausgenommen. Russland streicht wegen des sehr hohen Gaspreises derzeit Rekordeinnahmen ein. Präsident Wladimir Putin machte sich vor kurzem über die westlichen Sanktionen gegenüber seinem Land lustig, indem er sagte, die „chaotisch handelnden“ Europäer schadeten sich am Ende nur selbst.

EU konnte sich nicht auf Öl-Embargo einigen - und Ungarn blockiert

Die Mitgliedstaaten planen zwar, unabhängig von russischer Energie zu werden – auf ein geplantes Öl-Embargo konnte man sich jedoch nicht einigen. Vor allem, weil Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban ein solches mit seinem Veto blockiert – der eXXpress berichtete.