Bei “Chefsache”, dem eXXpress-Wirtschaftstalk, spricht Eva Schütz diesmal mit den Gründern von GoStudent. Mit einer Marktbewertung von 1,4 Milliarden Euro wurde GoStudent zum Einhorn und zu Österreichs erfolgreichstem Start-up. Bei einer Finanzierungsrunde im März konnte GoStudent 70 Millionen Euro von den Investoren kriegen, im Juni waren es 205 Millionen Euro. Unter den Investoren, die GoStudent überzeugen konnte, waren unter anderem Softbank aus Japan und Tencent aus China.

Unternehmensgründung mit 20 und 21 Jahren

Entstanden ist das Projekt vor sechs Jahren, als die beiden Gründer Felix Ohswald und Gregor Müller gerade einmal 20 und 21 Jahre alt waren. Weil sie bemerkten, wie wichtig gute Lehrer für Schüler sind,  wie prägend ihr Einfluss und wie inspirierend ihr Unterricht sein kann, gründeten sie zunächst eine WhatsApp-Gruppe mit Lehrern.

Heute ist GoStudent eine Online-Nachhilfeplattform, deren Angebot man europaweit nutzen kann. Allein im ersten Quartal ist GoStudent nach England, Italien, Griechenland, Russland und in die Türkei expandiert. Geplant sind Expansionen nach Lateinamerika und Kanada.

Am meisten Nachfrage gibt es bei Mathematik

Über die OnlinePlattform soll jeder Schüler den Lehrer finden können, der am besten zu ihm passt. “Bei uns steht die Lehrerbetreuung im Mittelpunkt”, unterstreicht Gregor Müller. “Wir beobachten, ob er auch das richtige Training macht.”

Auf der digitalen Lernplattform werden kostenpflichtige Einzelkurse in allen Schulfächern angeboten. Am meisten Nachfrage gibt es mit Abstand in Mathematik: 40 Prozent aller Kurse werde dort besucht. Beim Online-Unterricht befinden sich die ausgewählten und ausgebildeten Nachhilfelehrer live im Online-Raum. Integrierte Funktionen wie eine digitale Tafel stehen ihnen ebenfalls zur Verfügung. Kurz: Hier kann jeder Schüler Nachhilfe mit trainierten Tutoren per Webcam erhalten. Gerade in Corona-Zeiten ist da die Nachfrage stark gestiegen.

Zurzeit arbeiten bei GoStudent 600 Mitarbeiter und 5000 Tutoren, bis Jahresende sollen es 1000 Mitarbeiter und 10.000 Tutoren werden.

Über-Optimismus – allem negativen Feedback zum Trotz

Felix Ohswald und Gregor Müller sprechen mit Eva Schütz über ihren jugendlichen “Über-Optimismus”,  ihren Größenwahn und das viele negative Feedback, das sie in den ersten drei Jahren auch erhalten haben – von dem sie sich aber nicht einschüchtern ließen. Ebenso erläutern sie, weshalb sie mit Blick auf die Zukunft von Start-ups in Europa durchaus optimistisch sind und warum sich gerade in den vergangenen Monaten vieles zum Besseren verändert hat.

Gregor Müller erzählt auch, was es mit seiner Anti-Hangover-Box, einem anderen Start-up auf sich hat. Felix Ohswald ist fest überzeugt: Unternehmen in Europa haben viel Potenziel, für internationale Investoren wird Europa attraktiver werden. Man muss sich halt auch gut verkaufen können.

Die Ziele von GoStudent sind nicht bescheiden: Die beiden Gründer wollen daraus das weltgrößte Bildungsunternehmen machen.