Die 26. Ausgabe der Wiener Regenbogenparade ist Samstagnachmittag in vollem Gang gewesen. Gegen 13.00 Uhr setzte sich der Demonstrationszug samt Fahrzeugen in Bewegung, um vom Rathausplatz ausgehend die gewohnte Route entgegen der Fahrtrichtung zu nehmen und dabei für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender-Personen zu demonstrieren. Über 250.000 Teilnehmer werden von den Veranstaltern erwartet.

Nach der Ringumrundung finden sich die Teilnehmer dann um 18.00 Uhr zu einer Abschlusskundgebung am Rathausplatz ein. Dort erwarten sie neben einer Videobotschaft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen unter anderem Reden der Abgeordneten Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne) und Mario Lindner (SPÖ) sowie eine Ansprache von NEOS-Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr.

Ernst-Dziedzic meldete sich bereits am Nachmittag via Aussendung zu Wort und erinnerte daran, dass überall in Europa die Gewalt gegen Mitglieder und Einrichtungen der LGBTIQ-Community zugenommen habe. Diese Entwicklung mache auch vor Österreich nicht halt, so die grüne Menschenrechtssprecherin. Seit Wochen gebe es vermehrt Übergriffe von Einzelpersonen, aber auch organisiert von ultrarechten Gruppen. “Das muss endlich ernst genommen werden.”

Ein wichtiges Zeichen für Zusammenhalt und Solidarität in ganz Österreich sieht SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner in der Regenbogenparade. “Die Regenbogenparade zeigt die ganze Vielfalt unserer Gesellschaft”, so Rendi-Wagner, die an der Parade teilnahm. Und auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erinnerte via Twitter daran, dass “queere Menschen von Gewalt und Diskriminierung betroffen – weltweit, aber auch in Österreich”. Wien setze daher jährlich “klare Zeichen für Solidarität, Akzeptanz und Sichtbarkeit”.

Neben der Parade gab es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen im Kunsthistorischen Museum oder der Albertina, ein Special Screening im Filmmuseum, Beach Days oder auch medizinischen Vorträge werden an diesem Ausnahmetag der Vienna Pride ebenfalls geboten. Im Mittelpunkt steht heuer der russische Angriffskrieg bzw. die Solidarität der LGBTIQ-Community mit der Ukraine, sie trägt das Motto “Pride against hate – make love, not war!”. Laut der Landespolizeidirektion Wien standen rund 630 Beamte im Einsatz, um die Vienna Pride abzusichern und zu ermöglichen.