Einen im wahrsten Sinne des Wortes grenzüberschreitenden Erfolg konnte die österreichische Polizei vor Kurzem für sich verbuchen: Wie das Bundesministerium für Inneres am Wochenende bekanntgab, haben drei heimische Beamte in am vergangenen Montag einen serbischen Schlepper dingfest machen können. Gemeinsam mit ihrem mazedonischen Kollegen (im Einsatz als gemischte Streife “AUT 2”, bestehend aus einer österreichischen Polizistin, zwei österreichischen Polizisten und einem mazedonischen Polizisten) konnten sie den Mann bei Gevgelija, nahe der griechischen Grenze, stellen und festnehmen. Der Schlepper hatte in seinem kleinen Kastenwagen der Fiat Ducato insgesamt 28 Menschen versteckt.

Flucht vereitelt

Die Beamten hatten im Rahmen ihres Streifendienstes den Kleintransporter auf der Autobahn bemerkt. Das Fahrzeug mit serbischen Kennzeichen befand sich auf dem Pannenstreifen, weshalb die Polizei zuerst von einer Panne ausging.

Als sich jedoch der mazedonische Beamte dem Fahrzeug näherte, um zu helfen, versuchte der Lenker des Kastenwagens weiterzufahren. Die Flucht konnte von dem österreichischen Kontingent unterbunden werden. Nach einem weiteren Fluchtversuch zu Fuß wurde der der Fahrzeuglenker schließlich gestellt und in Folge von mazedonischen Beamten wegen Verdachts der Schlepperei festgenommen.

21 Menschen in Laderaum gepfercht

Hinter den Hecktüren des Kombis fanden die Beamten 28 Menschen dicht aneinander gepfercht. Unter den irregulären Migranten befanden sich auch fünf Kinder, das jüngste im Alter von fünf Jahren. Bei den Migranten handelt es sich um 25 kubanische und 3 indische Staatsangehörige.

Laut ersten Angaben zahlten sie dem Schlepper 800 Euro pro Person für die Schleusung. Sie beabsichtigten, von Serbien nach Griechenland und damit auf EU-Territorium geschleppt zu werden. Die Migranten wurden von mazedonischen Behörden medizinisch versorgt und in ein Transit-Center gebracht.

Karner will Zusammenarbeit mit Westbalkan weiter verstärken

“Dieser Erfolg zeigt einmal mehr, wie wichtig das österreichische Engagement auf dem Westbalkan ist, um unsere Außengrenzen zu schützen und die illegale Migration schon dort zu bekämpfen. Wir werden die Zusammenarbeit mit den Staaten des Westbalkan daher weiterhin verstärken. Österreich wird dabei eine Vorreiterrolle einnehmen. Ich gratuliere der Polizistin und den beiden Polizisten zu diesem Erfolg”, zeigt sich Neo-Innenminister Gerhard Karner stolz.

80 Austro-Polizisten im Einsatz am Westbalkan

Die österreichische Polizei engagiert sich seit mehr als zwei Jahrzehnten auf dem Westbalkan. Einerseits durch enge Zusammenarbeit in kriminalpolizeilichen Themen, andererseits auch durch die Entsendung von Polizeikontingenten in die Staaten des Westbalkans. Derzeit stehen dort 80 Polizisten im Einsatz, davon allein in Nordmazedonien 30 Polizistinnen und Polizisten. In Nordmazedonien werden außerdem zwei Drohnen und ein Wärmebildbus aus Österreich eingesetzt.