314 Bootsmigranten an Bord des Rettungsschiffes “Geo Barents” warten momentan auf hoher See auf einen sicheren Landehafen. An Bord befinden sich laut der Seenot-NGO “MSF Sea” – also Ärzte ohne Grenzen – auch 70 sogenannte “unbegleitete Minderjährige”. Die Helfer berichteten von sechs Einsätzen in der maltesischen Such- und Rettungszone. Ärzte ohne Grenzen kritisierte, dass die maltesischen Behörden den in Seenot geratenen Menschen nicht geholfen hätten.

Malta will Migranten nicht aufnehmen

Das Land vertritt eine strenge Migrationspolitik und lässt Schiffe ziviler Seenotretter selten in seinen Häfen Menschen an Land bringen. Das italienische Marineschiff San Marco ist inzwischen auf Lampedusa eingetroffen. Das Schiff soll 700 Flüchtlinge, die sich derzeit im Hotspot der Insel aufhalten, nach Pozzallo auf Sizilien führen. Damit soll die Flüchtlingseinrichtung entlastet werden. Am Wochenende befanden sich fast 2.000 Migranten im Flüchtlingslager der Insel, dabei hätte der Hotspot Platz für maximal 250 Personen.

Laut der Frontex-Direktorin Aija Kalnaja sei wegen der Unsicherheit mit der Lebensmittelversorgung mit neuen Flüchtlingswellen aus Afrika zu rechnen. “Wir müssen uns darauf vorbereiten”, sagte Kalnaja.