Die bisher bekannten Eigenschaften der Omikron-Variante schlagen sich jetzt auch im österreichischen Spitalsgeschehen nieder. Die Inzidenz ist hoch –in Oberösterreich mit 403 pro 100.000 Einwohnern am höchsten–was zeigt, dass Omikron ansteckender als die bisherigen Corona-Mutationen ist. Die Hospitalisierungsrate ist in Relation zu der Anzahl der Infizierten jedoch sehr niedrig – das deutet auf milde oder asymptomatische Krankheitsverläufe hin.

Aktuell sind laut AGES österreichweit 926 Intensivbetten frei

Nur 15 Prozent der Intensivbetten sind mit Covid-Erkrankten belegt. In der Steiermark sind zehn Prozent der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, in Vorarlberg mit 24 Prozent am meisten. Die Auslastung der Intensivstationen insgesamt liegt österreichweit bei 44 Prozent. Laut AGES Dashboard des Gesundheitsministeriums sind derzeit 926 Intensivbetten in Österreichs Spitälern frei.

707 der Normalbetten sind österreichweit mit Coronafällen belegt – vor genau einem Monat waren es noch 2651. Auch zeichnet sich bei der Ausbreitung der Corona-Mutation Omikron ab, dass der Virus mittlerweile deutlich milder ist als seine Ursprungsvariante. In Israel sank die Hospitalisierungsrate bei Omikron-Infizierten auf bis zu 70 Prozent weniger im Vergleich zu Delta-Infizierten.

Regierung pocht auf strenge Regeln

Die Durchimpfungsrate in Österreich liegt bei 71 Prozent, 3,6 Millionen Österreicher holten sich sogar schon die Booster-Impfung. Trotz der überraschend geringen Hospitalisierungsrate, an der sich die Regierung im Bezug auf Entscheidungen zur Virus-Eindämmung eigentlich orientiert, gelten momentan strenge Regeln in Österreich. Neben den mittlerweile seit Monat geltenden FFP2-Tragepflicht und einem Dauer-Lockdown für Ungeimpfte, wurden besonders die Einreisebestimmungen seit 20. Dezember deutlich verschärft. Das Passieren der österreichischen Grenzen ist nur mit 2G+ gestattet, was bedeutet, das Ungeimpfte nur mit einer verpflichtenden Quarantäne von 14 Tagen einreisen können. Aber: Auch Geimpfte und Genesene müssen ohne PCR-Test ganze zehnTage in Quarantäne. Auch am Umgeimpften-Lockdown soll sich momentan nichts ändern.

Frankreich lockert Quarantäne wegen Personalmangel

Frankreich verzeichnete am Samstag den vierten Tag in Folge mit mehr als 200.000 Corona-Neuinfektionen verzeichnet –19.126 Ansteckungen wurden registriert. Das ist der zweithöchste Wert seit dem Beginn der Pandemie 2020. Aber: Statt Verschärfungen lockern die Franzosen vorerst die Quarantäne. Geimpfte können sich dort nach 5 Tagen und einem negativen PCR-Test wieder frei bewegen, Ungeimpfte bereits nach sieben Tagen. Kontaktpersonen von Corona-Infizierten müssen gar nicht in Quarantäne, wenn sie sich 6 Tage jeden zweiten Tag testen. Damit reagiert Frankreich auf die schnelle Ausbreitung der neuen Virusvariante. Man könne jetzt nicht auf Teile des Gesundheitspersonals und anderer systemrelevanter Berufe verzichten. Wenn dieses vollständig geimpft sei und keine Symptome zeige, müsse es Wege geben, schnell wieder zurück in den Beruf zu kommen.

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