Wegen des tobenden Krieges in der Ukraine verzeichnet Europa in diesem Jahr einen Rekord an Flüchtlingen. Europäische Länder haben bisher sage und schreibe 4,4 Millionen Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Hinzu kommen mehr als 365.000 Anträge auf Asyl von Flüchtlingen aus Syrien und Afghanistan. Das berichtete kürzlich die New York Times.

Nun droht vielen Ukrainern der Kältetod

Im bisherigen Rekordjahr 2015 nahm Europa 1,2 Millionen Flüchtlinge vor allem aus dem Nahen Osten auf – was die damalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (68) zum berühmt gewordenen Satz hinreißen ließ: „Wir schaffen das.“ Im Winter dürfte eine weitere Flüchtlingswelle aus der Ukraine auf Europa zurollen. Der Grund: Russische Raketen- und Drohnenangriffe haben bereits 40 Prozent der Energie- und Wasserversorgung der Ukraine zerstört. Vielen Menschen bleibt gar nichts anderes übrig, als zu fliehen, droht ihnen doch der Kältetod in den rauen Wintermonaten in der Ukraine.

Inflation und Energiekrise verschärfen die Lage

Der kriegsbedingte Flüchtlingsstrom nach Europa in diesem Jahr markiere die größte Flüchtlingsbewegung auf dem Kontinent seit dem Zweiten Weltkrieg, sagt Hanne Beirens, Direktorin am Migration Policy Institute Europe in Brüssel. Europa sei „mit der größten Zwangsumsiedlung seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert“, so Beirens. Verschärft werde die Flüchtlingskrise in Europa obendrein durch die galoppierende Inflation und die um sich greifende Energiekrise.