Sieben Stunden lang filmten die Video-Bande Heinz-Christian Strache, Johann Gudenus sowie dessen Ehefrau am 24. Juli 2017 vor und später in der nicht wirklich luxuriösen, aber teuren Finca in Sant Antoni de Portmany auf Ibiza – 10.000 Euro kostet in der Hauptsaison eine Woche.

Der Zusammenschnitt aus sieben Stunden, der dann am 17. Mai 2019 in einem inszenierten Medien-Hype veröffentlicht worden ist, war nur etwas länger als 4.30 Minuten: Ein FPÖ-Klubobmann, der das Schießen mit einer Glock-Pistole andeutet (nicht strafrechtlich relevant) mit seinem FPÖ-Chef in einem unvorteilhaften Urlaubs-T-Shirt (nicht strafrechtlich relevant) reden über Projekte, die sie gar nicht veranlassen können oder wollen (ebenfalls nicht strafrechtlich relevant). Alle Ermittlungen zum direkt im Ibiza-Video Gesagten wurden von der Justiz übrigens schon eingestellt.

4.30 Minuten aus 7 Stunden für den Sturz der Mitte-Rechts-Regierung

Die von der Ibiza-Video-Clique um Julian Hessenthaler (41) und dem Wiener Rechtsanwalt Ramin Mirfakhrai mit einbezogenen Journalisten linkslastiger Medien waren scharf auf die Veröffentlichung – so scharf, dass sie vergessen haben/wollten, wer das Video produziert hat. Und bestanden auch nicht darauf, für Strache entlastende Video-Passagen zu zeigen – am 17. Mai 2019 hätte sich das TV-Publikum sicher auch zehn Minuten angesehen, und nicht nur 4.30 Minuten.

Der eXXpress nimmt nun die (nicht rechtskräftige) Verurteilung des Video-Mittäters Julian Hessnethaler als Drogenverbrecher zum Anlass, deutlich mehr Ehrlichkeit in diesen Fall zu bringen: Es soll auch gezeigt werden, was ein (nicht rechtskräftig) verurteilter Krimineller uns Österreichern vorenthalten wollte, damit sein Plan – oder der seiner Hintermänner und Finanziers? – auch tatsächlich aufgeht. Mit entlastenden Video-Passagen wäre die Mitte-Rechts-Regierung natürlich nicht zu stürzen gewesen.

Strache erklärt Hessenthaler, dass er nur legale Sachen mache: "Jetzt schaut er wie ein Autobus!"

Hier sind die fünf Passagen aus dem Ibiza-Video, die vermutlich noch vielen Österreichern unbekannt sind:

Erstes kurzes Video in der Länge von 0.33 Minuten: Gegen Ende der Nacht in der Finca sprechen Gudenus, seine Ehefrau und Strache eindeutig darüber, dass sie an eine “Falle” glauben.  Strache sagt zu dem Paar gelassen: “Es gibt eh nur ganz legale Geschäfte. Und jetzt verabschieden wir uns.”

Das zweite Video in der Länge von 1.38 Minuten: Hessenthaler will Strache offenbar zu etwas überreden. Der Ex-FPÖ-Chef kontert vor den zwei versteckten Kameras: “Ich bin jeden Tag sauber. Wir können über alles reden, leben und leben lassen. Dieser Weg hat mich dorthin gebracht, wo ich jetzt bin. Das ist ein Asset: Dir selbst treu zu bleiben.”

Das dritte Video (0.44 Minuten): Strache erwähnt auf der Terrasse vor der Finca andere Großspender für eine andere Partei. Deren Namen werden im Mai 2019 von der Ibiza-Clique und den Journalisten, die den kurzen Zusammenschnitt brachten, nicht erwähnt … es dürfte dafür Motive geben.

Interessant auch das vierte kurze Video mit einer Dauer von 0.51 Minuten. Nochmals betont Strache, der von Hessenthaler offenbar erneut auf eine Geschäftsmöglichkeit angesprochen worden ist und auf dessen Provokation eine Zusage geben soll: “Alles überprüfbar, alles auf einer Rechtsbasis, die unangreifbar ist und völlig legitim ist.” Dann lacht Strache: “Jetzt schaut er (Hessenthaler, Anm.) wie ein Autobus!”

Auch der fünfte Video-Ausschnitt sagt sehr, sehr viel: In den 32 Sekunden wird die falsche Oligarchin zum möglichen Kauf der “Kronen Zeitung” angesprochen – aber nicht HC Strache beginnt dieses Thema, der Ex-FPÖ-Chef nimmt hier an diesem Gespräch gar nicht teil.

Gleich 4-mal (!) wird die für den Ibiza-Coup engagierte Statistin mit dem Thema “Krone” konfrontiert. Sie soll doch endlich sagen, was sie mit dem österreichischen Blatt machen will – doch die junge Dame versteht nichts, sie versäumt vor den zwei versteckten Kameras mehrmals ihren Einsatz.

Damit dürfte ziemlich klar sein: Die Video-Episode über einen (ohnehin absolut unrealistischen) Kauf der “Kronen Zeitung” dürfte nur deshalb inszeniert worden sein, damit sich die Chefs dieser Zeitung dann auch von HC Strache persönlich angegriffen fühlten – und beim Auftauchen der Video-Schnipsel “richtig” reagierten. So wurden die Pläne der Video-Clique dann im Mai 2019 auch sofort mit zornigen Schlagzeilen (“Die FPÖ am Ende”) und Rücktritts-Forderungen unterstützt.

Faktum ist – und das zeigen auch die hier nun veröffentlichten Video-Teile: Eine nicht manipulative Auswahl der Video-Stellen hätte nie die Kraft für eine Sprengung der schwarz-blauen Regierung gebracht. Das wussten auch all jene, denen das Video zuvor schon in den Jahren 2017 bis 2019 angeboten worden ist. Und die dankend abgelehnt haben.

Zwei deutsche Medienhäuser und linkslastige Helfer in Wien und Salzburg machten dann ab Jahresbeginn 2019 mit Hessenthaler, Mirfakhrai und noch einigen anderen aber sehr gerne die große Polit-Show: Es war der Auftakt zu vielen Anzeigen bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft und einer Skandalisierungskampagne gegen das bürgerliche Lager bis heute.

Sein Handy wurde bis heute nicht ausgewertet: der Wiener Rechtsanwalt Ramin Mirfakhrai, es gilt die Unschuldsvermutung.