In den letzten zwei Jahren waren aufgrund der Corona-Pandemie kaum Zuschauer am Zielhang der Planai in Schladming. Das wird sich 2023 definitiv ändern. Alleine am Dienstag beim Nacht-Slalom werden 40.000 Zuschauer erwartet.  27.500 Tickets wurden aufgelegt, weitere etwa 13.000 Gäste werden in der Weltcupmeile im Herzen der Ski-Metropole erwartet. Das gab die Landespolizeidirektion Steiermark im Vorfeld bekannt. Beim ersten Nacht-Riesentorlauf der Männer am Mittwoch dürften wohl um die 10.000 Fans kommen.

Seit Jahrzehnten zählt der Nacht-Slalom in Schladming zu den Klassikern im Ski-Weltcup. Die Einsatzkräfte haben in den vergangenen Jahren ihr Konzept immer wieder adaptiert, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.  Große Überraschungen sind diesmal daher nicht zu erwarten: “Aufgrund langjähriger Erfahrungen und den erwarteten Besucherzahlen beurteilen wir gemeinsam mit der Bezirkshauptmannschaft Liezen die sicherheitspolizeiliche Lage”, schilderte der Liezener Bezirkspolizeikommandant Siegmund Schnabl. Der Einsatz kann nicht mit bezirkseigenen Kräften bewältigt werden. Daher werden Polizistinnen und Polizisten aus der gesamten Steiermark, aber auch Sonderkräfte aus anderen Bundesländern, wie zum Beispiel der Entschärfungsdienst, vor Ort sein.

Schladming erwartet bis zu 50.000 GästeAPA/GEORG HOCHMUTH

Zwar seien genug Parkplätze vorhanden. Dennoch müsse man vor allem auf der Ennstal Bundesstraße (B320) mit Stau rechnen. Die Exekutive empfiehlt daher die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Neben den uniformierten Beamtinnen und Beamten werden im Hintergrund und verdeckt auch weitere Polizisten im Einsatz sein: “Die Bevölkerung nimmt diese Kolleginnen und Kollegen oft nicht wahr”, sagte Schnabl.

Polizei appelliert an Eigenverantwortung

Die Einsatzkräfte werden am Dienstag und am Mittwoch besonders auf Alkohol im Straßenverkehr, Jugendschutz und die verbotene Verwendung von Pyrotechnik achten, kündigte der Einsatzleiter an. “Naturgemäß wird viel Alkohol in einem sehr kurzen Zeitraum konsumiert. Damit verbunden rechnen wir an beiden Renntagen mit Verletzungen und einigen kleineren Auseinandersetzungen.” Die Uniformierten würden bei solchen Einsätzen viel Fingerspitzengefühl benötigen. “Ich möchte bewusst auch an die Eigenverantwortung der Besucher appellieren. Viele Probleme können durch Vernunft und im miteinander geführten Dialog bereits im Vorhinein verhindert werden”, betonte Schnabl.

Prominenz erwartet

Spezialkräfte werden am Dienstag auch für die Sicherheit der Botschafterin der USA, Victoria Kennedy sorgen, die sich zusammen mit dem steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) das Nightrace ansehen wird. Weitere Gäste aus der Politik werden unter anderem Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Arbeitsminister Martin Kocher (beide ÖVP) sein. Zur weiteren angekündigten Prominenz zählen Toni Polster, Andreas Goldberger, Matthias Walkner, Thomas Morgenstern, Roman Mählich, Hans Knauß, Peter Schröcksnadel, Annemarie Moser-Pröll, Renate Götschl, Klaus Leutgeb und andere. Manche von ihnen werden bereits Montagabend am traditionellen Charity Race für den steirischen Ski-Nachwuchs teilnehmen.

Der Nacht-Slalom, der zum 26. Mal ausgetragen wird, ist für Schladming und das gesamte Ennstal zu einem Kassenschlager geworden: “Der Wert des Nightrace ist für unsere Region wirklich außerordentlich hoch”, so Mathias Schattleitner, Geschäftsführer im Tourismusverband Schladming-Dachstein. “Neben den direkt mit dem Rennen verbundenen Umsätzen wie Nächtigungen und Tickets kommt noch eine sehr hohe Umwegrent. Allein der Slalom habe in den vergangenen Jahren mehr als 20 Mio. Euro Umsatz in die Region gespült. Zur direkten Wertschöpfung komme auch noch der Werbeeffekt hinzu.