Am Freitag finden in Wien – Favoriten Festlichkeiten zum Tag des Wiener Wohnbaus statt. Eigentlich ist das ein Grund zur Freude. Doch ausgerechnet jetzt platzt eine Bombe. Gegen 53 Personen wurde seitens der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Anklage erhoben. 43 Personen sind für den Wiener Wohnbau tätig. Der Rest arbeitet für Baufirmen. Hauptsächlich geht es um Reparaturen in Gemeindebauten, vor allem um Glasbrüche. Normalerweise wird ein Schaden nur von Mitarbeitern von Wiener Wohnen festgestellt. Anschließend wird der Reparaturauftrag dann an eine Firma weitergeleitet. In den Jahren 2011 – 2013 lief es laut der “Kronen Zeitung” allerdings anders.

Schäden wurden vorgetäuscht

Die Mitarbeiter von Firmen haben die “Schäden” an den Fensterscheiben selbst festgestellt, primär in Stiegenhäusern, Dachböden oder Kellerabteilen. Doch diese Schäden waren manchmal gar nicht vorhanden. Der Austausch von Glasscheiben wurde lediglich vorgetäuscht, indem man die die Scheiben putzte und anschließend die Silikonfugen erneuerte. Das behauptet zumindest ein Zeuge der Anklage. Die Werkmeister waren laut der WKStA mit drei Prozent an den Aufträgen beteiligt und wurden sogar mit Tankgutscheinen belohnt. Mit bis zu 7000 Euro sollen die Mitarbeiter von den Schäden profitiert haben.

Ursprünglich ermittelte die Behörde gegen 93 Personen. In der Anklage scheinen lediglich 53 auf. Großteils wurde die Aussage von den Beschuldigten verweigert oder hielten sich in ihren Stellungnahmen seitens ihrer Anwälte knapp. Die Vorwürfe werden bestritten, allerdings werden sie vor allem durch Aussagen eines ehemaligen Mitarbeiters der Firma belastet. Darüber hinaus wurden Gutscheinlisten bei Hausdurchsuchungen gefunden. Außerdem gibt es aufgezeichnete Gespräche.