Dieses Beispiel zeigt sehr gut, wie nun aktuell Waffenhändler und Rüstungskonzerne beim Krieg in der Ukraine mit dem Leid von Millionen Menschen kräftig verdienen wollen – und sich die Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte von den europäischen Steuerzahlern extrem teuer finanzieren lassen: Der belgische Waffenhändler Freddy Versluys hat in Tournai (Belgien) vermutlich das größte private Panzer-Arsenal Europas und würde jetzt mehr als 50 seiner gelagerten Leopard-1-Kampfpanzer an die belgische Regierung zurück verkaufen. Das Problem dabei: Versluys hat die 59 Jahre alten ausgemusterten Kettenfahrzeuge mit ihren veralteten 105-mm-Geschützen um 15.000 Euro pro Stück gekauft – und möchte jetzt pro Leopard-1-Panzer 540.000 Euro vom belgischen Steuerzahler, damit diese alten Panzer dann an die Ukraine verschenkt werden können.

Bei 50 Leopard 1 käme der Belgier nun auf 27 Millionen Euro an Einnahmen, investiert hat er dafür 750.000 Euro. Die Verhandlungen laufen und es ist gut möglich, dass auch die EU über das Budget der Europäischen Friedensfazilität (EFF), in das auch Österreich einzahlt, den Panzerdeal mitfinazieren könnte. Immerhin – der eXXpress berichtete – bezahlt auch die EU über die EFF der polnischen Regierung die gesamte Lieferung ihrer Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine.

In seinem Depot in Belgien: der Waffenhändler Freddy Versluys

Das Duplizieren

Der belgische Waffenhändler Freddy Versluys hat auch noch 112 Kürassier-Jagdpanzer konserviert, die das Bundesheer im Jahr 2014 ausgemustert hat. Sie sind für einen Feuerkampf an der Front in der Ukraine aus zweierlei Gründen fast wertlos: Wie berichtet, kann die 105-mm-Kanone der Kürassier keine T-72-Kampfpanzer und jüngere Modelle zerstören, außerdem hat das Bundesheer das wertvolle, in Israel hergestellte Feuerleitsystem vor der Außerdienststellung ausgebaut.

Um 15.000 Euro pro Stück gekauft: ein alter Leopard-1-Kampfpanzer. Jetzt will der Waffenhändler 540.000 Euro pro Panzer.