Venedig-Besuche werden künftig teurer und mit Kamera-Überwachung verbunden sein

Das Problem ist altbekannt: Zu viele Touristen fluten – insbesondere in den Sommermonaten – die engen Gassen Venedigs. Immer wieder gibt es Initiativen, die Zahl der Besucher zu reduzieren. Neuer Ansatz: Jetzt werden sogar Gebühren erhoben.

Bis zu zehn Euro Eintrittsgebühr

Um „Geizhälse“ auszusortieren, will die Stadt ab Januar von Tagesausflüglern ab 2023 einen Eintritt von drei bis zehn Euro für die Hotspots der Stadt erheben. Damit wolle man die „Qualität vor die Quantität“ der Touristen stellen, sagt der zuständige Tourismus-Stadtrat Simone Venturini zu der umstrittenen Maßnahme gegenüber „Bloomberg“.

100.000 Touristen maximal - mehr sollen es in Venedig pro Tag nicht mehr sein!Gettyimages

„Das Ziel der Maßnahmen ist nicht das Abkassieren, sondern der Schutz Venedigs“, so Venturini. Die geplante Eintrittsgebühr gefällt jedoch längst nicht jedem in Venedig. Widerstand kommt insbesondere von einem Teil der vielen Ladenbesitzer, die um ihren Umsatz fürchten.

Eine Gondelfahrt ist ohnehin teuer - der Eintritt kommt noch dazu!

Weitere umstrittene Maßnahme: In der Stadt sind 610 Videokameras installiert, die unter anderem dazu dienen, die Leute bei eventuellen Menschenstaus in einer Gasse umzuleiten. Weiter gibt es eine Software, anhand derer die Ankünfte und Abfahrten gezählt werden. Ziel: Die Zahl der Touristen soll reduziert werden – 100.000 täglich sollen es in Venedig „nur“ noch sein, denn die Stadt sieht sich mit immer mehr Schäden, verursacht durch die Besuchermassen, konfrontiert.

Polizei verweist auf Datenschutzrecht

Dazu dienen die Funkzellen, über die man auch die Herkunft der Besucher feststellen kann, und die Personenzählersensoren. “Aber keine Angst, die Anonymität ist dabei absolut garantiert”, heißt es von Teresa Maniero von der Polizei Vendigs. “Die Videoüberwachung erfolgt gemäß dem italienischen Datenschutzgesetz.” Personenzählsensoren und Funkzellen seien für die Festlegung des Beitrags wichtig.

Der Venedig-Besuch wird also künftig teuer – und man muss sich an ein großes Maß an Video-Überwachung gewöhnen.