“Ja, die Hausdurchsuchungen sind noch am Laufen”, bestätigte Markus Kitz von der Anklagebehörde zu Mittag. Im Frühjahr haben die Klagenfurter Juristen den Fall rund um die erklärungsbedürftigen Finanzflüsse bei den Freiheitlichen in Graz übernommen. Seither seien die zur Verfügung gestellten Dokumente und mögliche Beweise gesichtet worden. “Wir hatten aber den Verdacht, dass es noch weitere Unterlagen geben könnte. Daher haben wir nun die Hausdurchsuchungsaktion geplant”, so Kitz.

Unklarheit, wohin das Geld geflossen ist

Neben den drei bekannten Namen seien drei weitere Verdächtige ins Visier der Ermittler geraten. Auch bei ihnen sollen Daten von der Kriminalpolizei sichergestellt werden. Hinzu kommen sechs Vereine, darunter auch Burschenschaften, so der Staatsanwalt. Mit weiteren Beweisen sollen Geldflüsse besser nachvollzogen werden. Außerdem sei noch unklar, wohin das Geld geflossen ist. Man gehe von einer Schadenssumme von zumindest 700.000 Euro aus.

Im Vorjahr war kurz nach der Wahlschlappe der FPÖ bei der Grazer Gemeinderatswahl bekannt geworden, dass Gelder aus der städtischen Klubförderung offenbar im großen Stil abgezweigt wurden. Der langjährige Klubdirektor und Finanzreferent der Partei, Matthias Eder, erstattete Selbstanzeige und überwies bereits mehr als 700.000 Euro als Schadenswiedergutmachung an die Staatsanwaltschaft. Danach kam auf, dass auch der frühere Vizebürgermeister sowie der Klubchef verwickelt sein sollen. Beide traten von ihren Funktionen zurück und gegen beide wird seither ermittelt.