Aktuell ist das autonome Fahren und der damit verbundene Wunsch des unfallfreien Verkehrs in weiter Ferne – die EU möchte jetzt mit technischen Maßnahmen Rasern den Gar ausmachen. Mit dem 6. Juli 2022 soll eine neue Verordnung in Kraft treten, die Autobauer dazu verpflichtet ein intelligentes Geschwindigkeitsassistenzsystem (ISA) einzubauen.

Bis zu 20 Prozent weniger Verkehrstote

Das Ziel der Verordnung 2019/2144 ist es, die Zahl der Verkehrstoten sowie der Verletzten wegen von Unfällen mit zu hoher Geschwindigkeit um zehn bis 20 Prozent zu verringern. Laut Verkehrsstatistiken sind in Deutschland knapp die Hälfte der Verkehrsunfälle auf zu überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen, in der Schweiz ist es sogar die häufigste Unfallursache im Verkehr.

So funktioniert das System

Das ISA arbeitet als Assistenzsystem und vernetzt den Tempomaten mit Radar sowie die Verkehrszeichenerkennung mittels Kamera mit dem Navigationssystem. Mithilfe der Sensoren soll das Auto Geschwindigkeitsbegrenzungen erkennen, den Fahrer darauf hinweisen und gegebenenfalls das Tempo reduzieren. Diese Technologie wird bereits in einigen neuen Fahrzeugen verbaut.

Die Technologie ist jedoch lediglich ein Assistent, der mit einem tritt aufs Gaspedal jederzeit überstimmt werden kann – der Fahrer hat damit zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über das Auto. Es ist ebenso möglich, dass System abzuschalten, allerdings muss dieses bei jedem Start des Fahrzeugs automatisch aktiviert sein.

Blackbox zeichnet Daten auf

Eine verbaute Blackbox zeichnet die Daten des ISS auf. Diese soll, ähnlich wie beim Flugzeug, die Sekunden vor und nach einem Unfall aufzeichnen und anonym an die Unfallforschung weitergegeben. Die Daten können weder von der Polizei ausgelesen werden, noch an Versicherungen weitergegeben. Wer eine Flut an Strafzetteln befürchtet, kann beruhigt sein – zumindest an dem Assistenzsystem wird es nicht liegen.