Die Sabotage der Nordstream-Pipeline sei eine verdeckte Operation des Weißen Hauses gewesen – mit diesem Bericht machte Hersh international Schlagzeilen. Aber auch zu den mysteriösen Ballons, will der Journalist eine brisante Enthüllung parat haben.

In einem Podcast erklärt er, beim abgeschossenen Objekt soll es sich um einen “staatlich finanzierten Wetterballon” der Universität Alaska gehandelt haben. “Das, was abgeschossen wurde, war eine dieser Einheiten, die von der Universität hochgeschickt, aber von der Regierung bezahlt wird”, so Hersh.

Von der US-Regierung bezahlt, von der US-Regierung abgeschossen – behauptet Investigativjournalist Seymour Hersh

Mit Kanonen auf Spatzen

An der Verhältnismäßigkeit des finanziellen Aufwandes übt Hersh ebenfalls Kritik. “Wir haben viel Geld für den F-22-Kampfjet ausgegeben, und sein erster Abschuss war ein Ballon!”. Aber wie sagt man so schön: ” Die Armee ist kein Betriebswirt”.

“Die aktuelle Einschätzung der Geheimdienste ist, dass es sich bei diesen drei Objekten höchstwahrscheinlich um Ballons handelt, die mit privaten Unternehmen, Freizeit- oder Forschungseinrichtungen verbunden sind, die das Wetter studieren oder andere wissenschaftliche Forschungen durchführen”, musste US-Präsident Biden einräumen. Eine in Illinois ansässige Hobbygruppe, die 12-Dollar-Ballons mit Amateurfunkgeräten für ein billiges Höhenhobby verwendet, behauptet, dass das Objekt, das am 11. Februar über dem Yukon Territory abgeschossen wurde, wahrscheinlich ihnen gehört.

Cartoon: Vitaly Podvitski