Abhöraktionen, geleakte Chats – diese Themen wurden in letzter Zeit immer präsenter. Doch wie kommt es zu dem Datendiebstahl? Sind unsere Smartphones nicht sicher genug? Normale Smartphones können den nötigen Schutz nicht bieten und so können Telefonate mitgehört und Nachrichten gelesen werden.

Um besonders sensible Themen zu behandeln, werden deshalb in den meisten Fällen sogenannte Krypto-Handys verwendet. Diese verwenden abhörsichere Apps, verschlüsselte Speicherplätze sowie chiffrierte Datenübertragungskanäle, um das Smartphone abhörsicher zu machen. Wörtlich übersetzt kommunizieren diese Handys mit einer “Geheimsprache”.

Die Nachricht wird dabei auf dem Gerät des Absenders verschlüsselt und auf dem Gerät des Empfängers wieder entschlüsselt. Die Voraussetzung dafür ist, dass alle beteiligten Handys  über diese Funktion verfügen.

Diese Fähigkeit besitzen entweder auf verschlüsselte Kommunikation optimierte Modelle bekannter Marken wie Siemens, Nokia, Blackberry oder Samsung oder speziell für diese Aufgabe entwickelte Geräte wie etwa die der Firma GSMK. Das bekannteste Gerät dieser Art ist das TopSec GSM, eine Weiterentwicklung des Siemens S35i, das seit 2001 von Rohde & Schwarz vertrieben wird und in Zusammenarbeit mit Siemens entwickelt wurde. Dieses Handy setzt statt der üblichen Sprachübertragung auf eine Datenübertragung per GSM.

Wie kann man sich bestmöglich schützen?

Um den bestmöglichen Datenschutz auf einem normalen Smartphone zu bekommen, wurden dafür extra Betriebssysteme wie zum Beispiel GrapheneOS, oder CalyxOS entwickelt. Auch einige App-Anbieter wollen ihren Kunden den bestmöglichen Schutz mit einer sogenannten End-to-End-Verschlüsselung bieten. Dazu zählt auch der bekannte Kurznachrichtendienst Signal. Dieser verspricht seinen Kunden nicht nur die Nachricht selbst, sondern auch von Ort und Datum zu verschlüsseln.

Smartphone-Experten warnen jedoch, dass ein hundertprozentiger Schutz nicht garantiert werden kann. Selbst Krypto-Handys können im Extremfall mit speziellen Apps programmiert werden.

Operation Trojan Shield

In Zusammenarbeit der australischen Bundespolizei entwickelte das FBI 2019 eine Hacker-App namens ANOM. Das Ziel dabei, war diese im Geheimen auf Kryptohandys zu laden und so Nachrichten bei scheinbar abhörsichere Handys mitlesen zu können. Dabei wurden mehr als 12.000 verschlüsselte Geräte mit der App ANOM an über 300 kriminelle Banden in mehr als 100 Ländern verkauft. Im Laufe der Operation Trojan Shield konnten Ermittler damit innerhalb von nur 18 Monaten 27 Millionen Nachrichten von Drogendealern und anderen Kriminellen mitlesen und die Betroffenen verhaften.