Die deutschen Exporte sind im Mai wegen der schwächeren Nachfrage aus den EU-Staaten überraschend gesunken. Sie fielen um 0,5 Prozent niedriger aus als im Vormonat und summierten sich damit auf 125,8 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

Ökonomen rechneten mit Wachstum

Ökonomen hatten dagegen mit einem Wachstum von 0,9 Prozent gerechnet, nachdem es im April noch einen saison- und kalenderbereinigten Anstieg von 4,4 Prozent gegeben hatte. Die Importe legten dagegen diesmal mit 2,7 Prozent dreimal so stark wie erwartet zu und damit den vierten Monat in Folge.

"Düstere Aussichten"

“Der Exportabschwung ist eingeläutet”, kommentierte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, die Entwicklung. “Die Weltkonjunktur und damit die Nachfrage nach deutschen Produkten dürfte sich in den kommenden Monaten weiter abkühlen.”

Ähnlich sieht das der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). “Die Aussichten sind düster”, sagte BGA-Präsident Dirk Jandura. “Die Folgen des russischen Angriffskriegs und die Störungen in den internationalen Lieferketten werden auch im Außenhandel noch wesentlich stärkere Spuren hinterlassen.” Noch seien die Auftragsbücher der Unternehmen gefüllt, aber das Neugeschäft nehme ab.