Bislang stellten etwa 20-mal (!) so viele Tunesier einen Asylantrag, als im Jahr zuvor. Starke Steigerungen gibt es auch bei Asylanträgen anderer Nationalitäten, unter anderem haben acht Mal so viele Personen aus Indien einen Asylantrag gestellt, sechs Mal so viele aus Pakistan und doppelt so viele aus Marokko als von Jänner bis April 2021.

94 Prozent der Tunesier werden abgelehnt

Dabei ist die Aussicht auf Asyl für Menschen aus diesen Ländern äußerst gering: Heuer wurden Asylanträge von Tunesiern zu 94 Prozent negativ beschieden, bei Indern waren es 86 Prozent, bei Pakistani 76 Prozent und bei Marokkanern 93 Prozent.

Karner: "unser Asylsystem wird überlastet"

„Gerade im Bereich Asyl und irreguläre Migration braucht es Konsequenz und eine klare Linie. Hilfe für diejenigen, die tatsächlich Recht auf Schutz und Hilfe haben. Und gleichzeitig ein klares Nein zu Asylmissbrauch und den verstärkten Kampf gegen die Schleppermafia“, so Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) anlässlich der aktuellen Entwicklung der Asylantragszahlen: „Damit Hilfe für Schutzbedürftige bestmöglich funktioniert, brauchen wir vor allem schnelle Verfahren und Außerlandesbringungen bei allen, die kein Recht auf Schutz und Asyl in Österreich haben.“

Völlig absurd an der Sache: „In Österreich stellen Personen aus Ländern wie Tunesien oder Marokko Asylanträge, wo Österreicher auf Urlaub hinfahren. Damit wird unser Asylsystem überlastet und ad absurdum geführt. Wir werden hier noch stärker auf schnelle Verfahren und konsequente Rückführungen setzen, wie es auch das Regierungsprogramm vorsieht. Und gleichzeitig werden wir den Kampf gegen die Schlepper fortsetzen, die mit falschen Versprechen ihr Geschäft mit den Leben dieser Menschen machen“, so Karner weiter.

Zahlen und Fakten

Von Jänner bis April 2022 haben 15.999 Personen einen Asylantrag gestellt. Davon sind 12.930 neu nach Österreich gekommen und haben erstmals einen Asylantrag gestellt (originäre Asylanträge).

4610 Personen haben sich von Jänner bis April 2022 dem Verfahren entzogen. Die meisten Asylanträge stellten Afghanen (4245), gefolgt von Syrern (3920), Tunesiern (1520), Türken (926), Indern (826) Pakistani (760) und Marokkanern (701).

Im gleichen Zeitraum wurden 6975 Schutzgewährungen erteilt (Asyl, subsidiärer Schutz, humanitäre Aufenthaltstitel)

14.607 Entscheidungen waren rechtskräftig negativ