Absurdistan lässt grüßen: Wer sich morgen wieder in ein Café, ein Restaurant oder in seinen Lieblings-McDonald’s setzt, wird nicht nur ein Bescheinigungs-Papierl für geimpft, genesen, getestet brauchen, sondern sich auch noch registrieren lassen müssen. Warum das so sein muss? Dass weiß eigentlich niemand so richtig – die Sorge um unsere Gesundheit kann’s ja nicht sein: Denn als genesen, getestet und geimpft können wir ohnehin nicht als verantwortungslose Corona-Viren-Kamikazebomber eine gesamte Kaffeehaus-Belegschaft samt Stammpublikum in die Intensivstationen husten und auslöschen.

Also: Was hat das bitte eine Behörde zu interessieren, wenn ich geimpft, genesen, getestet meine Melange im Café Landtmann bestelle? Nix, niente, null. Wenn freie gesunde Menschen sich in Restaurants treffen, hat die Schnüffelei Pause: Niemand muss wissen, ob Frau Krisper zeitgleich mit Herrn Krainer im Café Hofburg anwesend ist, ob Herr Kickl mit Frau Rendi-Wagner im Restaurant Kanzleramt was aushecken könnte, ob irgendein Chefredakteur einen Staatsanwalt niederquatscht oder welche Beamte des Bundeskriminalamts – ob zufällig oder auch nicht – zeitgleich mit einem Journalisten im Café Prückel sitzen.

Futter für Verschwörungstheoretiker

Und die Folgen dieser Registrierungspflicht sind klar: Natürlich werden sich diverse Corona-Leugner und Verschwörungstheoretiker wieder auf Facebook über Bill Gates, Soros und die Bilderberger die Finger wund schreiben, selbst für die irrsten Thesen gibt’s dann zehntausend Likes. Das Vertrauen sinkt natürlich weiter, wenn eine Stadt- oder Bundesregierung ohne gesundheitspolitisch begründbare Notwendigkeit plötzlich Daten über das Verhalten von Staatsbürgern sammelt. Und das Vertrauen sinkt, weil diese neuen Pflichten auch nicht logisch sind: Warum soll nachvollziehbar sein, ob jemand andere anstecken konnte, wenn er/sie ohnehin Corona-frei war?

Reaktion mit zivilem Ungehorsam?

Wir sollten unser Recht als erwachsene mündige Staatsbürger in Anspruch nehmen und jetzt mit zivilem Ungehorsam antworten: Wenn sich niemand im Café oder Restaurant per QR-Code registrieren lässt, wird  der Überwachungsstaat-Spuk bald ein Ende haben. Und wie will denn die Obrigkeit diesen Ungehorsam nachweisen oder sanktionieren? Wenn ich nicht registriert worden bin, gibt’s auch keine Daten – oder muss dann der Oberkellner die Funkstreife rufen, weil ich mich der QR-Aktion widersetzt habe? Gibt’s dann Lokalverbote für Stammgäste, nur weil sie nicht wollen, dass ihre Namen und die Zeit des Lokalbesuchs gespeichert werden?

Liebe Politiker: Steckt euch bitte eure QR-Registrierung dorthin, wo’s ganz dunkel ist – wenn neben den hunderttausenden Corona-Info-Handzetteln, die wir im Vorjahr im Café ausgefüllt haben, überhaupt noch Platz ist.

Schluss mit der Sekkiererei, es reicht.