“Die Neutralität Österreichs hat auch dazu beigetragen, dass mehr als 50 internationale Organisationen ihren Sitz bei uns haben, dass wir als Treffpunkt für die internationale Politik wertvoll sind”, betonte Freitagmittag Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei seiner Rede zur Zukunft Österreichs erneut den besonderen Wert des neutralen Status der II. Republik.

Dass dies auch bis 2030 weiterhin mit ihm als Kanzler beibehalten werden soll, wird bei einer gewaltigen Mehrheit der Österreicher sehr gut ankommen: Nur drei Stunden nach der Rede Nehammers lieferte das renommierte Umfrageinstitut INSA im Auftrag des eXXpress die neuesten Daten pro- und contra Österreichs Neutralität – und 84 % (!) der Landsleute sind klar für ein Festhalten an der Neutralität (1000 Befragte, Abfragezeitraum 6. März bis 9. März 2023).

Betonte bei seiner aktuellen Rede auch klar die Bedeutung der Neutralität: Kanzler Karl Nehammer (ÖVP).

Zustimmung zur Neutralität stieg nochmals in den Kriegs-Monaten

Für die heimischen Befürworter eines NATO-Beitritts Österreichs fiel die Umfrage desaströs aus: Nur 7 % der Bürger wollen ein Ende der Neutralität. Vier Prozent sagten, es sei ihnen egal, vier Prozent wollten sich nicht festlegen und ein Prozent wollte dazu gar nichts sagen.

Also nur eine absolute Minderheit von sieben Prozent der Österreicher wäre für eine Abschaffung der Neutralität: Dass 84 % so klar für den Erhalt des neutralen Status votierten, überrascht auch insofern, dass offenbar die Bedrohung mit den Folgen des grausamen Krieges in der Ukraine die Zustimmung zur Neutralität noch wachsen ließ.

In einer Market-Umfrage für den Standard, die im Mai 2022 veröffentlicht worden ist, waren 71 % der Österreicher für das Festhalten an der Neutralität, 19 % der Befragten meinten noch vor etwa einem Jahr, Österreich solle sich solidarisch an einem gemeinsamen Sicherheitssystem beteiligen. Diese Pro-NATO-Gruppe ist so mit dem Verlauf des Krieges in der Ukraine und mit den EU-Sanktionen um 12 Prozentpunkte abgestürzt.

Die Österreicher wollen offenbar ganz sicher keinen NATO-Beitritt - im Bild NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Haben NATO und EU seit der russischen Invasion in der Ukraine für Sie an Wertschätzung dazugewonnen?