“Human Rights Watch” verweist auf Schilderungen von 23 Afghanen, die laut ihren Angaben von arabischen oder südasiatischen Menschen gewaltsam zurück in die Türkei gebracht wurden. Zwischen September 2021 und Februar 2022 seien sie in der Region Evros zunächst bestohlen und dann in die Türkei gebracht worden.

Die NGO stützt ihre Behauptung vor allem auf die Aussage eines der Männer. Der ehemalige Soldat gab an, im Dezember in die Türkei zurückgeschickt worden zu sein. Das dafür verwendete Boot steuerte demnach ein Pakistaner, mit dem er sich auf Paschtunisch unterhalten konnte. Der Pakistaner habe gesagt: „Wir machen diese Arbeit drei Monate lang und dann können wir unsere Papiere bekommen.“

Normalisierung der Pushbacks

Ende Februar hatte sich das UN-Flüchtlingswerk UNHCR besorgt über die „Normalisierung“ dieser Art der “Pushbacks” von Migranten an den Grenzen Europas geäußert und verwies besonders auf Griechenland. Dort seien seit Anfang 2020 etwa 540 Vorfälle informeller Abschiebungen registriert worden.