„Es handelt sich nicht um eine Evakuierung. Es handelt sich nicht um einen vollständigen Rückzug“, betonte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby.

Die Taliban hätten zwar klar und deutlich gesagt, dass sie nicht darauf aus seien, diplomatische Einrichtungen anzugreifen. Auf das Wort der Islamisten vertrauen wollen die USA aber nicht. Aus diesem Grund treffe man nun „umsichtige Vorsichtsmaßnahmen“.

Flughafen muss sicher bleiben

Nur noch die Hauptstadt Kabul ist unter der vollständigen Kontrolle der Zentralregierung

Die zeitweise Verstärkung sei angesichts des jüngsten Vormarsches der militant-islamistischen Taliban in Teilen Afghanistans eine Vorsichtsmaßnahme, sagte Kirby. Die Verstärkung sei angesichts der sich rasch verschlechternden Sicherheitslage „angemessen“, wird er in der „Welt“ zitiert.

Die Gewährleistung des sicheren Betriebs des Flughafens gilt – zusammen mit einer medizinischen Versorgung – als Voraussetzung dafür, dass Botschaften und internationale Vertretungen im Land bleiben können.

Das US-Militär will das Land eigentlich bis Ende August verlassen. Zurückbleiben sollen dem Vernehmen nach nur einige Hundert Soldaten – vor allem, um die US-Botschaft in Kabul zu schützen. Tatsächlich kontrolliert die Zentralregierung in Afghanistan derzeit nur noch die Hauptstadt sowie eine Handvoll Gebiete und vielerorts belagerte Städte.

3000 Soldaten entsendet nach Pentagon - Hauptsächlich um den Flughafen zu schützen

Auch Briten entsenden Soldaten

Auch die britische Regierung kündigte an 600 Soldaten nach Kabul schicken zu wollen. Im Vereinten Königreich rechnet man damit, 4000 Afghanen und mehr als 200 Diplomaten zu evakuieren. Auch die Botschaft wurde mittlerweile verlegt. Von einem Randbezirk Kabuls in die Green Zone der Innenstadt.

Seit dem Abzug der Nato-Truppen ist die Lage in Afghanistan chaotisch