In Afghanistan setzen die Taliban ungeachtet von Bemühungen um Feuerpausen ihre Offensive gegen Regierungstruppen fort. In einem Distrikt im Osten des Landes brach die radikal-islamische Gruppierung eine von Stammesältesten vermittelte einmonatige Waffenruhe, berichteten Einwohner und Behördenvertreter am Freitag.

"Taliban haben ihr Versprechen nicht eingehalten"

Die am Dienstag begonnene Feuerpause sollte den Ortsansässigen eigentlich das Einbringen der Weizenernte ermöglichen. Darüber hiniaus sollten Studenten ihre Examen ablegen können. “Unglücklicherweise haben die Taliban ihr Versprechen nicht gehalten und Kontrollstellen der afghanischen Armee angegriffen”, sagte das Stammesoberhaupt Malik Wares im Distrikt Alingar der Provinz Laghman. Von den Taliban war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Taliban hatten vergangene Woche einseitig eine dreitägige Feuerpause anlässlich des Zuckerfestes am Ende des Fastenmonats Ramadan erklärt. Unmittelbar danach nahmen sie die Angriffe auf Regierungstruppen wieder auf. Seit die USA im April bekanntgegeben haben, ab 1. Mai bis spätestens 11. September ihre Truppen vom Hindukusch abzuziehen, haben die Taliban nach Angaben afghanischer Regierungsvertreter die Zahl ihrer Angriffe erhöht. (APA/Red)