Die Alarmmeldungen der russischen Armee-Führung landen aktuell in Serie auf vielen Telegram-Accounts. Auch auf dem offiziellen Telegram-Kanal von Putins Verteidigungsministerium werden nun die eigenen Truppen, die Zivilbevölkerung im Donbass-Gebiet, aber auch westliche Regierungsmitarbeiter und Journalisten der EU-Staaten über eine weitere befürchtete Eskalation im Kriegsverlauf informiert: “Der Geheimdienst des Regimes in Kiew bereitet eine massive Provokation vor und wird die russische Armee beschuldigen, chemische Kampfstoffe gegen die Zivilbevölkerung einzusetzen.”

Dazu werden noch weitere – angebliche – Spionage-Ergebnisse Moskaus offengelegt: “Am 18. Juni trafen Mitarbeiter des Security Service der Ukraine im Sanatorium Primorsky in Kurortny bei Odessa ein. Sie haben dort darüber gesprochen, wie Opfer eines Giftgas-Angriffs behandelt werden sollen, alles wurde dort vorbereitet.”

Die Warnung im Telegram-Kanal des russischen Verteidigungsministeriums
Ein Giftgas-Einsatz würd zahlreiche Todesopfer im Donbass-Gebiet fordern.

Warnung vor einer "False Flag"-Aktion? Oder Vorbereitung auf einen russischen Chemiewaffen-Einsatz?

Die Statements des russischen Verteidigungsministeriums auf den Telegram-Seiten können natürlich nicht objektiv auf deren Wahrheitsgehalt überprüft werden – sie klingen allerdings durchaus dramatisch, weil Russland mit einer “False Flag”-Aktion der Ukraine in große Schwierigkeiten kommen könnte: TV- und Drohnen-Bilder, die Dutzende zivile Giftgas-Opfer in einem Dorf an der Donbass-Front zeigen, würden mit Sicherheit den Willen zu einem noch massiveren Kriegseinsatz in der EU-Nationen sowie in Großbritannien und in den USA stärken.

“Wir warnen eindringlich vor diesen geplanten Provokationen der ukrainischen Regierung, die dann über westliche Massenmedien und über Internet weltweit verbreitet werden sollen”, schreibt dazu das russische Verteidigungsministerium.

Für uns Europäer würde es jedenfalls sehr schwierig werden, die wahren Verursacher eines derartigen Giftgas-Katastrophe auszumachen.

Ein Punkt spricht allerdings für Moskau: Warum sollte die russische Armee ausgerechnet jetzt Chemiewaffen einsetzen, wenn sie ohnehin langsam, aber stetig Richtung Westen vorrückt und bereits deutlich den ukrainischen Streitkräften überlegen ist?

In Moskau wird ganz offensichtlich eine "False Flag"-Aktion der Ukraine befürchtet.