Der Krieg in Europa könnte nun nochmals verlustreicher, noch grausamer werden – Militärexperten und Staatschefs blicken gespannt nach Moskau, wie Wladimir Putin (70) nun auf die Angriffe der ukrainischen Streitkräfte auf die Basen der russischen Langstreckenbomber reagieren wird.

Nachdem es mehreren Explosionen auf den Militärflughäfen gegeben hatte, berief Russlands Präsident laut Nachrichtenagentur AFP den Sicherheitsrat seines Landes ein. Russland beschuldigt die Ukraine, die Flugplätze mit Drohnen angegriffen zu haben. Moskau stuft diese die Vorfälle als Bedrohung der Russischen Föderation ein. Im Sicherheitsrat berieten hochrangige Vertreter der russischen Sicherheitsbehörden mit dem Kreml-Chef darüber, wie die “innere Sicherheit” des Landes gewährleistet werden könne, erklärte der Kreml.

Putins Sprecher Dmitri Peskow sagte vor Reportern dazu, die Behörden würden “notwendige” Maßnahmen ergreifen, um das Land vor ukrainischen Angriffen zu schützen. “Natürlich ist die vom ukrainischen Regime offen erklärte Linie, solche terroristischen Handlungen fortzusetzen, eine Gefahr”, betonte Peskow. Zuvor hatte eine Drohne nach russischen Angaben einen Flugplatz in der an die Ukraine grenzenden russischen Region Kursk angegriffen. Dabei sei ein Öl-Tank in Brand geraten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Lageraum der Armeeführung.

Folgen nun große Einsätze der russischen Luftwaffe?

Die aktuelle Situation erinnert an die Stunden unmittelbar nach dem Anschlag auf die milliardenteure Krim-Brücke: Als die Ukraine diesen militärischen Erfolg noch feierte, fiel in Moskau die Entscheidung zu massiven Raketenangriffen auf die kritische Infrastruktur der Ukraine. Die Folgen dieser Raketen- und Drohnen-Schläge sind für die Ukraine verheerend: Lange und großflächige Stromausfälle lähmen seitdem das Land, viele der 34 Millionen Einwohner leiden unter Kälte und auch oft unter Trinkwassermangel – in der 2-Millionen-Einwohner-City Kiew hat es aktuell minus 3 Grad, und es schneit.

Jetzt wird in Westeuropa mit großer Sorge die Reaktion der russischen Streitkräfte auf die ukrainischen Drohnen-Angriffe erwartet: Kommt es zum Einsatz noch schwerer Mittel- und Langstrecken-Raketen gegen Ziele in der Ukraine? Befiehlt Putin nun schwere Luftangriffe? Bisher hat die Armeeführung in Moskau die Masse der Luftwaffe “geschont”, um die Verluste nicht zu verteuern – nun könnte sich diese Haltung ändern.

Wladimir Putin bei der aktuellen Video-Konferenz.
Gefürchtet: Ein Tu-160 Langstreckenbomber der russischen Luftstreitkräfte.
56 Meter Spannweite, Cruise-Missiles an Bord: ein Tu-160-Langstreckenbomber. Jetzt seien weitere schwere Luftangriffe auf die Ukraine zu erwarten.