
"All you can tank": Österreichischer Sprit-Tourismus zu Orban ist legal
Die Explosion der Spritpreise bewegt viele Österreicher zum Weg über die ungarische Grenze, um sich dort nicht nur einen vollen Tank, sondern oft auch einen Vorrat an Benzin und Co. zu holen und groß zu sparen. Zwischenzeitlich hieß es, mehr als 10 Liter pro Kopf seien nicht erlaubt – der eXXpress hat nachgeforscht und kann gute Nachrichten verkünden.
Der Weg zur Tankstelle treibt vielen Österreichern derzeit die Tränen in die Augen: Spritpreise über zwei Euro pro Liter sorgen schnell für gähnende Leere im durch explodierende Energiepreise und die hohe Inflation bereits überstrapazierten Geldbörserl. Um hier zu sparen, nehmen darum viele findige Autofahrer den Weg über die ungarische Grenze auf sich – denn dort liegt der Spritpreis bei stabilen 1,26 Euro, gedeckelt durch Präsident Orban in Hinblick auf die kommenden Parlamentswahlen (der eXXpress berichtete).
Dem somit florierenden neuen “Sprit-Tourismus” wurde am vergangenen Wochenende jedoch ein jähes Ende prophezeit, nachdem es hieß, dass pro Auto nicht mehr als die Menge an Sprit, die in den Tank passen plus ein 10-Liter-Kanister zusätzlich im Kofferraum erlaubt seien. Alles, was darüber hinausgeht, wäre illegal – und Hamsterkäufe bei Orbans Tankstellen somit sinnlos und gar strafbar (der eXXpress berichtete auch hier). Dem wollte der eXXpress aber nachgehen und hat sich am Montag zur tatsächlichen Rechtslage in Sachen Sprit-Tourismus erkundigt. Die Antwort von Experten des ÖAMTC lässt (zumindest teilweise) aufatmen:
Mitnahme von Kraftstoff in Kanistern in Ungarn allein aus Sicherheitsgründen auf 10 Liter beschränkt
Nicht der Import von Kraftstoff nach Österreich ist begrenzt, sondern die “Mitnahme” von Kraftstoff in Kanistern in beziehungsweise aus Ungarn. Diese ist nämlich aus Sicherheitsgründen mengenmäßig beschränkt (in Ungarn dürfen maximal 10 Liter im Kanister mitgeführt werden, weshalb dies als Maximalmenge angegeben wurde, Anm.).
Der Kraftstoff darf aber eben nur dann energiesteuerfrei aus einem EU-Mitgliedstaat nach Österreich eingeführt werden, wenn er sich im Tank des Fahrzeugs oder eben in mitgeführten Reservebehältern (Kanister) befindet.
Tankstellenrechnung unbedingt aufbehalten
Voraussetzung ist zudem, dass der in das österreichische Steuergebiet mitgebrachte Kraftstoff aus dem “verbrauchsteuerrechtlich freien Verkehr” eines anderen EU-Mitgliedstaats bezogen wurde. Dies bedeutet, dass der Kraftstoff in dem betreffenden Mitgliedstaat bereits versteuert wurde und auf üblichem Wege, zum Beispiel an einer Tankstelle, gekauft wurde. Darum raten die ÖAMTC- Experten dringend dazu, den Kaufbeleg zu Beweiszwecken aufzubehalten.
Und wie sieht es nun mit möglichen Strafen aus? “Ein Verstoß gegen obengennante Regelung würde unseres Erachtens jedenfalls zu einer Strafbarkeit wegen Verstoß gegen Gefahrenguttransport-Bestimmungen führen. Ob auch eine Steuerhinterziehung vorläge, ist ad-hoc nicht so leicht beantwortbar”, erklärte ein ÖAMTC-Sprecher gegenüber dem eXXpress. Derartige Verfahren seien dem ÖAMTC jedenfalls nicht bekannt, so hieß es.
Kommentare
Die erlaubte Höchstmenge variiert je nach Reiseland zwischen 5 und 25 Litern Kraftstoff. In Italien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Slowenien und Tschechien dürfen 10 Liter im Fahrzeug sein. Diese Menge gilt auch in Belgien, Dänemark, Frankreich, Lettland und Spanien als angemessen. In der Schweiz, der Türkei und in Liechtenstein sind 25 Liter erlaubt.
Darüber hinaus empfehlen die Sachverständigen von DEKRA, auf folgende Punkte zu achten:
Aus Sicherheitsgründen nicht mehr als 10 Liter Kraftstoff mitführen.
Ich gebe zu bedenken, dass das Mitführen eines gefüllten Reservekanisters aus guten Gründen gesetzlich verboten ist. Er dient auschließlich dem Zweck, Treibstoff zu holen, wenn der Betriebstank leer ist. Um Treibstoff in einem anderen, als dem Betriebstank zu transportieren, braucht es einen Führerschein zum Transport gefährlicher Güter, plus einer sichtbaren Zusatztafel mit rotem Rand.
Unsere Expertinnen und Experten machen schon wieder Radau: “Ab jetzt wäre auch Benzin illegal …”
Was soll daran illegal sein? Als Konsument kann man kaufen wo und wieviel man will, solange das Geld dafür vorhanden ist. Haben’s in Österreich Angst, dass die Wiener und Niederösterreicher wieder mehr in Ungarn ihr Geld ausgeben, wie es einst in den 80ern und 90ern war? Tja, Pech gehabt liebe Regierung. Dann passt Euch an und hört auf die Bevölkerung auszubluten, während Ihr Eure Taschen vollstopft’s.
ungarn ist super man kann nur staunen was alles möglich ist
Nur Österreich zockt seine Steuerzahler ab
anm als mindest Rentner muss ich zu gehen Danke liebe Bundesregierung
Unsere Antwort gibt es bei der nächsten Bundestags wahlen sie können sich darauf verlassen
Ich tanke regelmäßig in Ungarn!!!
Seitdem ich in der Zeitung gelesen habe, dass Mol Tankstelle in Ungarn sinngemäß bekanntgegeben hat, dass der Sprit Einkaufspreis fast gleich geblieben ist, verstehe ich die aufgezwungenen Spritpreise bis sogar 3€ in Österreich nicht…deswegen erst Recht in Ungarn!!!
Ich werde das auch ab sofort tun !! In Ostösterreich isses nur ein Hupfer nach Ungarn ! Brave Leute, schönes Land, viel Kultur…. !! 🙂
Sprit war in Ungarn schon vor Monaten günstiger als in Österreich
Orban liebt sein Volk- ja vielleicht nicht jeden -, aber Patriotismus hat in Ungarn einen Namen….Viktor Orban. Bin sehr sehr oft in Ungarn monatelang und ich weiß aus sicherer Quelle, dort sind die Linksparteien hinsichtlich Patriotismus mit Orban einer Meinung. Wir haben Politiker, die kümmern sich mehr um die Migranten und Asylanten.
Ja es ist einfach gefährlich, Benzin im Kofferraum zu transportieren. Ich bin nicht übervorsichtig, aber mir ist sogar ein Kanister mit Benzin zu viel Herumpatzerei und auch – unnötiges – Risiko.
Es ist aber eine nette Sache für einen Ausflug nach Ungarn, und dort in ein nettes Lokal essen gehen. Die haben einen Teil der Wiener Küche noch in echt, was man in Wien kaum mehr bekommt. Dann haben die Ungarn auch was davon.
Was sagen die Nörgler jetzt über den Orban?
Ich nehme Mal an, seine Landwirte werden die Felder bestellen und ernten.. österreichische Landwirte werden möglicherweise alles unbewirtschaftet lassen, bei diesen Dieselpreisen …kann’s denen nicht verübeln … Und niemanden kümmert es…ab 1.4. 20 Cent billiger… lächerlich, Aprilscherz vielleicht?
@ritschi: Haben Sie eigentlich noch immer nicht verstanden, dass immer die Politik für alles verantwortlich ist – egal in welchem Land? Nein, es sind nicht jene, die für oder gegen etwas oder jemanden sind Schuld an politischen Zuständen. Hören’s auf zu polemisieren und konzentrieren Sie sich lieber auf höher priorisierte Themen.
Hoch lebe Viktor Orban ! Lang lebe Ungarn ! Eljen a Magyar ! 🙂 🙂
👍🌹