Ab dem 15. September sind alle Blicke auf die Intensivstationen der heimischen Spitäler gerichtet, denn die Bettenbelegung ist ab diesem Stichtag Mitte kommender Woche der neue entscheidende Wert, nach dem sich die Maßnahmen der Bundesregierung in Sachen Pandemiebekämpfung richten – doch der Weg ist klar vorgezeichnet: Österreich setzt auf die Strategie “impfen, impfen, impfen”. Wie sowohl Bundeskanzler Sebastian Kurz als auch Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und alle anderen Regierungsmitglieder wie auch Experten aus der Corona-Taskforce immer wieder betonen, ist eine vollständige Impfung die einzige Möglichkeit, die Pandemie einzudämmen und sich und andere zu schützen. Diese Aussagen werden auch von den Tatsachen in den heimischen Spitalern gestützt: Wie aktuelle Zahlen aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Donnerstag zeigen, sind 96 Prozent der Patienten, die aktuell in Österreich aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus intensivmedizinisch betreut werden, ungeimpft. Bei jenen 4,7 Prozent, welche trotz einer Immunisierung gegen Covid-19 auf der Intensivstation liegen, liege ausnahmslos in jedem Fall eine Grunderkrankung vor, weshalb die Impfung nicht wirke, so die Auskunft aus dem Ministerium.

Außerdem ergibt sich, gestützt auf die am Dienstag gemeldeten Hospitalisierungszahlen, folgendes Bild nach Impfstatus: 138 Coronapatienten befinden sich in Normalpflege, von diesen verfügen 80,4 Prozent über keinen vollständigen Impfschutz. Von den aktuellen aktiven Coronafällen (derzeit über 6.100) sind 78 Prozent nicht geimpft. Da der Impffortschritt trotz vieler Bemühungen aktuell stagniert und viele Menschen der Impfung nach wie vor skeptisch gegenüberstehen, fordert Bürgermeister Michael Ludwig nun eine eigene Kampagne, um mit Impfmythen aufzuräumen und die Menschen durch Aufklärung zu einem Umdenken in dieser Sache zu bewegen.

Weiters auffällig ist, dass die Intensivpatienten immer jünger werden – und zwar deutlich. Beinah zwei Drittel sind jünger als 60 Jahre. Derzeit liegen in Österreich insgesamt 188 Menschen auf den Intensivstationen, 64 davon in Wien. Vier von ihnen sind noch keine 30 Jahre alt, sagte Michael Binder vom Wiener Gesundheitsverbund, am Mittwoch: “Man wird durch die Delta-Infektion schneller spitalspflichtig und intensivpflichtig”, so Binder.