In Österreich muss vielleicht nun auch etwas rasch umgedacht werden: Erst kürzlich hat noch die Leiterin des Gecko-Krisenstabs, Katharina Reich, den Befehl zu einer 4. Impfung für alle in Österreich ausgegeben – und ab 15. März wird auch jeder verstoß gegen die Impfpflicht mit 600 € Bußgeld abgestraft. Auch Wolfgang Mückstein (Grüne) beharrt auf dieser Vorgangsweise, wie er nun in der “ZiB2” betont hat.

In unserem Nachbarland Deutschland ist offenbar alles ein bisschen anders: Omikron wird noch weit weniger dramatisch beurteilt, ein Gesetz zu einer Impfpflicht ist erst in Diskussion – und auch die 4. Impfung in diesem Jahr nicht so unumstritten wie bei Österreichs Gecko. Sogar der als sehr vorsichtig geltende Gesundheitsminister Karl Lauterbach beachtet jetzt Erfahrungen aus Israel. Er schreibt in einem Posting im Kurznachrichtendienst Twitter: “Diese Daten aus Israel sprechen eher gegen eine 4. Impfung für alle.”

Eindeutige Aussage von Immunologen

Lauterbach bezieht sich dabei auf die Grafiken, die der Immunologe Carsten Watzl veröffentlicht hat. Der Experte schreibt dazu: “Daten zur 4. Impfung aus Israel: Neutralisierende Antikörper erreichen gerade wieder Niveau von kurz nach 3. Impfung. Wenig Einfluss auf T Zellen. Schutz vor sympt. Infektion nur 30-40%. Wenig Nutzen zur aktuellen Zeit mit aktuellem Impfstoff!”

Auch Österreichs Gesundheitspolitiker sollte diese Aussage – “wenig Nutzen zur aktuellen Zeit mit aktuellem Impfstoff” – zum Nachdenken bringen: Was hat ein Impfpflicht-Gesetz für einen Sinn, wenn die Impfung kaum wirkt? Und warum soll jetzt geimpft oder bestraft werden, wenn noch niemand weiß, welche Corona-Mutation im November, also in acht Monaten, in Österreich für Krankheitsfälle sorgen könnte?

Soll die Bundesregierung am Impfpflicht-Gesetz noch weiter festhalten?