Die Aktivistin Maria Aljochina soll es trotz polizeilicher Überwachung geschafft haben, das russische Staatsgebiet zu verlassen. Die 33-jährige Feministin soll als Lieferantin verkleidet bis nach Belarus, und von dort weiter nach Litauen gelangt sein. Das sagte ihr Anwalt Daniil Berman am Dienstagabend nach Angaben der Agentur Interfax. Aufgrund ihrer Aufrufe zu Demonstrationen für den inhaftierten Kremlgegner Alexej Nawalny wurde sie im September des Vorjahres zu einem Jahr Freiheitsbeschränkung verurteilt – sie durfte ihre Wohnung nachts nicht verlassen. Seit Jahresbeginn wurde sie mehrmals von den Sicherheitsbehörden wegen diverser Vorwürfen aufgegriffen.

Bereits 2012 zu zwei Jahren Haft verurteilt

In den vergangenen Jahren geriet die ehemalige “Greenpeace”-Aktivistin immer wieder mit der russischen Justiz in Konflikt. Gemeinsam mit zwei weiteren Aktivistinnen der russischen feministischen Punkband “Pussy Riot” war sie 2012 in die Moskauer Kathedrale gestürmt und hatte dort lautstark gegen Putin und den russischen Patriarchen rebelliert. Wegen “religiösem Hass” wurde sie 2013 zu zwei Jahren Straflager verurteilt.