In einem Schreiben des Bundespräsidenten an die Monarchin wird der “beispiellose und beispielgebende Dienst” der Königin seit ihrer Thronbesteigung gewürdigt, der “eine Inspiration für die Menschen im Vereinigten Königreich und auf der ganzen Welt in glücklichen wie in schwierigen Zeiten” gewesen sei. Van der Bellen erinnert auch an den bisher einzigen Staatsbesuch der Königin in Österreich im Jahr 1969.

In der Zeit seit Beginn ihrer Regentschaft habe es enorme historische Veränderungen gegeben, doch die Beziehungen zwischen dem Vereinigten Königreich und der Republik Österreich hätten eine “ausnehmend stabile und positive Entwicklung” gezeigt. “Vom österreichischen Staatsvertrag von 1955 bis zum heutigen Tag sind unsere Länder enge Partner in politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Belangen geworden, und ich bin überzeugt, dass sich dieser Trend noch lange fortsetzen wird”, so Van der Bellen. Zum Abschluss übermittelt der Bundespräsident der Königin, ihrer Familie und den Briten seine “besten Wünsche für Frieden, Glück und Gesundheit”.

In einem Statement bekundet die Königin ihren Wunsch, dass Herzogin Camilla eines Tages an der Seite von Thronfolger Prinz Charles den Titel Queen tragen soll. Und sie erneuert das Versprechen, ihrem Volk bis zum Ende des Lebens dienen zu wollen.

“Es ist mein aufrichtiger Wunsch, dass Camilla, wenn die Zeit dafür gekommen ist, als ‘Queen Consort’ bekannt sein wird”, schrieb die Monarchin in dem vom Palast veröffentlichten Statement. Prinz Charles und seine Ehefrau Camilla teilten laut Nachrichtenagentur PA mit, sie seien “berührt und geehrt” von der Geste der Queen.

Dass die Ehefrauen von Königen als “Queen Consort” gekrönt werden, ist eigentlich die Regel. Im Fall von Camilla, die vor Jahrzehnten für das Aus der Ehe von Prinz Charles und Prinzessin Diana verantwortlich gemacht wurde, war die Frage jedoch lange strittig. Laut Experten wäre Camilla – die aktuell den offiziellem Titel der Herzogin von Cornwall hat – ohnehin rechtlich Königin geworden. Es sei denn, es würde mit einer Gesetzesänderung verhindert. Mit ihrem öffentlichen Statement hat Queen Elizabeth II. diese Debatte nun jedoch endgültig beendet und die Akzeptanz Camillas im britischen Königshaus auf eine neue Stufe gestellt.

In den vergangenen Jahren ist Camilla beim britischen Volk immer beliebter geworden und hat sich als prominentes Mitglied der Royal Family etabliert. Die 74-Jährige gilt als nahbar bei öffentlichen Auftritten, bodenständig und humorvoll.

In ihrem Statement zu ihrem 70. Jahrestag auf dem Thron erneuerte die 95 Jahre alte Monarchin das Versprechen, “das ich 1947 gegeben habe, dass mein Leben immer dem Dienen gewidmet sein wird”. Seit Jahrzehnten gilt diese Erklärung als Zusicherung, dass sie nicht vor Ende ihres Lebens abdanken will.

Geht es nach den Wünschen der Königin, soll sie ihr eines Tages folgen: Herzogin CamillaAPA

Freude und Trauer

Bei ihrer Thronbesteigung hatte die damalige Prinzessin erklärt, “dass mein ganzes Leben, mag es kurz oder lang sein, dem Dienen gewidmet sein soll”. Die älteste Tochter von George VI. wurde seine Nachfolgerin, als der König am 6. Februar 1952 starb. Kein Monarch vor ihr war länger auf dem britischen Thron. Groß gefeiert werden soll das Jubiläum erst Anfang Juni. Über mehrere Tage sind Konzerte, Shows, Paraden und Straßenfeste im ganzen Land geplant.

Noch immer ist der Tag, an dem sie Königin wurde, Insidern zufolge für die heute 95 Jahre alte Königin persönlich eng mit dem Tod ihres geliebten Vaters verbunden. Sie verbringt das Jubiläum ihrer Thronbesteigung üblicherweise ohne öffentliche Termine – nicht nur in Zeiten von Corona. Ihr Platin-Jubiläum ist gleichzeitig der erste Jahrestag, den sie ohne ihren im vergangenen Jahr verstorbenen Ehemann Prinz Philip bestreiten muss.