“Wer austeilt, muss auch einstecken können”, so meint ein altes Sprichwort – für Christian Kern hätte das Credo am Samstagvormittag aber treffender “Wer austeilt, hat sich vorher eingeschenkt” heißen können, zumindest wenn man den Worten des ehemaligen österreichische Bundeskanzler (Mai 2016 bis Dezember 2017) zu Beginn des SPÖ-Bundestags im burgenländischen Oberwart am Samstagvormittag  lauschte.

Inmitten der launigen Veranstaltung, in der sich der Manager und ehemalige Top-SPÖ-Politiker unter seinen ehemaligen Parteikollegen tummelte, erinnerte sich Kern nämlich auch an jenen Moment, in dem er vom Rücktritt von Sebastian Kurz im Oktober des Vorjahres erfahren hatte.

Kern über Kurz-Rücktritt: "Ich hab mir einen eingeschenkt - und einen zweiten und dritten"

“Als ich erfahren habe, dass der junge Mann das Kanzleramt verlassen muss”, erinnert sich Kern, sei es ein freudiger Moment für ihn gewesen: “Es war Nachmittag, ich bin im Büro gesessen. Und ich muss ehrlich sagen, ich habe mir einen eingeschenkt. Und wenn ich ehrlich bin: Ich habe mir auch einen zweiten und einen dritten eingeschenkt”, gibt der ehemalige rote Regierungschef freimütig zu.

Kern: "Ära Kurz waren fünf verlorene Jahre"

Für die Bedeutung der Ära Kurz in Österreich findet der Altkanzler eine kurze Zusammenfassung: “Das waren fünf verlorene Jahre für das Land.”