Befreundeten Staaten will Russland Bitcoin als Zahlungsmittel erlauben. Dadurch könnte Russland das Bitcoin-Mining im eigenen Land deutlich erhöhen, wodurch sich das Land mehr und mehr zum Krypto-Staat entwickelt.

Russlands Präsident Wladimir Putin war Kryptowährungen bisher eher weniger zugetan. Seit Anfang des Jahres zeigt er sich aber deutlich mehr an Bitcoin & Co interessiert. Hintergrund kann die Schädigung des US-Dollars sein, andererseits spielen die wirtschaftlichen Sanktionen durch den Ukraine-Krieg sicherlich eine Rolle, warum Putin nun mehr über digitale Währungen nachdenkt und diese als dezentrale Alternative stärken will.

China und Türkei wurde Bitcoin vorgeschlagen

Bereits am 24. März kündigte der Vorsitzende des russischen Energieausschusses Pavel Zavalny an, dass Bitcoin als Zahlungsmittel bei Gas benutzt werden kann. Dies soll aber nur für verbündete Staaten möglich sein. “Wir schlagen China schon seit langem vor, Rubel und Yuan in den Landeswährungen abzurechnen. Mit der Türkei werden es Lira und Rubel sein. Die Währungen können unterschiedlich sein, das ist eine gängige Praxis. Sie können auch mit Bitcoins handeln”, zitiert die “BBC” Zavalny. Problematisch dabei ist allerdings, dass sowohl in China, als auch in der Türkei Verbote für den Handel mit Kryptowährungen gelten.

Ein gewagter Schritt

Ziel Russlands durch diese Maßnahme könnte es sein die Hartwährungen US-Dollar und Euro weiter zu schwächen. Der Kreml beabsichtigt scheinbar rasch die Integration digitaler Währungen in den russischen Zahlungsverkehr. Zur Absicht Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren äußerte sich David Broadstock, Analyst beim Energy Studies Institute in Singapur. Er hält diesen Schritt für ein Wagnis. Er sagt, “Bitcoin als Zahlmittel zu akzeptieren wird – verglichen mit den traditionellen Währungen – deutlich mehr Risiko in den Handel von Erdgas einbringen.“

Russland umgeht Sanktionen mit Kryptowährungen

Stichhaltige Beweise dafür, dass Russland die wirtschaftlichen Sanktionen mit Kryptowährungen umgehen will, hat der Datendienstleiter “Chainanalysis“ nicht gefunden. Dennoch deutet vieles darauf hin, dass Russland sein Krypto-Engagement seit Kriegsbeginn verstärkt hat. So hat die Marktkapitalisierung von sogenannten “Privacy Coins“ laut Informationen von „BTC Echo“ zugenommen. Dabei handelt es sich um digitale Coins, bei denen die Identität der Besitzer nicht nachweisbar ist. Konkret sind das Kryptowährungen wie Monero, Cash und Mina. Um Russlands Krypto-Aktivitäten abzudecken reicht das aber keinesfalls aus. 

Hinter der Erhöhung der Kryptozahlungen stehen bisher vor allem Kleininvestoren, die sich gegen den Kursverfall des Rubels absichern wollen. „BTC Echo“ bestätigte aber auch Vermögensverschiebungen von 62 Millionen US-Dollar bei großen Krypto-Investoren, sogenannten „Whales“.