Mittlerweile ist dem politisch-geldindustriellen Komplex kein Mittel mehr zu schäbig, um sein Geldmonopol zu rechtfertigen: Christine Lagarde, eine als Chefin der EZB dilettierende Nichtökonomin, hat sich kürzlich besorgt darüber geäußert, dass die nichtstaatliche Kryptowährung Bitcoin es russischen Oligarchen ermöglichen würde, den von der EU über sie verhängten Sanktionen auszuweichen. Als ob es ihr und allen übrigen Geldsozialisten tatsächlich und ausgerechnet darum zu tun wäre. Als ob nicht in Wahrheit ihre eifersüchtige Verteidigung des politisch beherrschten Geldmonopols hinter ihrem Vorstoß stünde. Natürlich geht es Madame Lagarde – wie immer, wenn überzeugte Planwirtschaftler und verschworene Marktwirtschaftsfeinde aktiv werden, um die Macht – und nur um die Macht. So wie der Markt das Feld von freiwilliger Übereinkunft und Vertrag ist, repräsentiert Machtpolitik das Reich von Zwang und Gewalt.

Wer die Kontrolle über das Geld hat, den interessiert nicht, wer die Gesetze macht

Besser als Mayer Amschel Rothschild (1744 – 1812), der Begründer der Rothschild-Banken-Dynastie, kann man es nicht in Worte fassen: „Gib mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es interessiert mich nicht, wer deren Gesetze macht.“ Völlig korrekt, denn da dem Geld in einer arbeitsteilig organisierten Gesellschaft die Funktion eines unverzichtbaren Lebenselixiers zukommt, ist derjenige, der über das Monopol zu dessen Kontrolle verfügt, der uneingeschränkte Herrscher der Welt. Ihm obliegt die Entscheidung über die Kaufkraft der Währung – er kann auf Geldwertstabilität, oder auf Inflation zu setzen. In den zurückliegenden Jahrzehnten haben die Damen und Herren „Währungshüter“ ausgiebig für letztere gesorgt.

Selbstverständlich wären ihre diesbezüglichen Möglichkeiten drastisch eingeschränkt, wenn sie es – wie es auf jedem anderen Feld in einer Marktwirtschaft der Fall ist – mit Konkurrenz zu tun hätten. Kein Mensch kauft miese Waren, wenn bessere Alternativen angeboten werden. Niemand würde, hätte er die Wahl, freiwillig Geld akzeptieren, das täglich an Kaufkraft verliert, wie das beim Dollar, dem Euro oder jeder anderen Schuldgeldwährung der Fall ist. Gäbe es (private) Konkurrenz zum inflationierten staatlichen Schwundgeld, könnten Jerome Powell (Chef der US-FED), Christine Lagarde & alle übrigen Geldalchemisten diese Welt einpacken. Sie wären gezwungen, mit ehrlicher Arbeit unter Marktbedingungen ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Was, wenn's hart auf hart kommt?

Ein staatliches Geldmonopol ist ein markt- und freiheitsfeindlicher Fremdkörper in einer auf Vertag und Privateigentum basierenden marktwirtschaftlichen Ordnung.

Was staatliches Fiatgeld wirklich wert ist, wenn´s hart auf hart kommt, wird übrigens gegenwärtig anhand des ukrainischen Hrywnja deutlich: Kriegsflüchtlinge, die mit Noten dieser Währung im Westen ankommen, müssen nämlich soeben feststellen, dass sie faktisch wertlose Zettel in den Händen halten – eine Erfahrung, die möglicherweise auch Mittel- und Westeuropäern, die blind auf den Euro vertrauen, eines Tages nicht erspart bleiben wird (alles schon dagewesen).

Geld lebt vom Vertrauen in seine künftige Kaufkraft

Geld, sofern es sich nicht um eine Ware, etwa Goldmünzen oder -Barren handelt, oder wenn es in keinem garantierten Umtauschverhältnis zu einem „Währungsanker“ steht (bis 1971 war das für den US-Dollar das Gold. Bis dahin galt ein Umtauschkurs von 35 Dollar für eine Unze des gelben Edelmetalls), lebt alleine vom Vertrauen des Publikums in seine künftige Kaufkraft. Prinzip Hoffnung. Eine Einlösungsverpflichtung zu einem werthaltigen Gut, welches auch immer es sein mag (es muss nicht unbedingt Gold sein), besteht nämlich für keine der derzeit rund um den Globus umlaufenden Währungen.

Der Staat schafft sich die Liquidität, die er braucht- ohne Rücksicht auf private Verluste

Das seit Ende des Ersten Weltkriegs zu beobachtende Staatswachstum (nie zuvor lagen die Staatsquoten weltweit höher als dieser Tage), steht in einem direkten Zusammenhang mit dem staatlichen Geldmonopol und dem Phänomen „gesetzliches Zahlungsmittel“. Der Staat schafft sich – ohne Rücksicht auf private Verluste – genau die Liquidität, die er braucht, um seine Klienten und Symbionten zu bedienen.

"Haltet den Dieb!"

Edelmetalle und/oder Kryptowährungen werden von den internationalen Geldsozialisten indessen als Gefahr für ihr frivoles Treiben gesehen, weil sie „Fluchtmöglichkeiten“ bieten, um private Vermögen abzusichern und vor direkten oder indirekten fiskalischen Übergriffen zu schützen. Nur deshalb werden die besonders beim jungen Publikum immer populärer werdenden Kryptowährungen bei jeder sich bietenden Gelegenheit – gegenwärtig sind es eben die dadurch angeblich leicht zu unterlaufenden Wirtschaftssanktionen gegen vermögende Russen – von Madame Lagarde & Genossen angeprangert und verteufelt. Motto: „Haltet den Dieb!“