Weltweit arbeiten Forscher derzeit mit Hochdruck an einem Impfstoff, der speziell auf die hoch ansteckende Variante des Coronavirus zugeschnitten ist. Allerdings zeigen frühe Tierversuche, dass die angepassten Impfstoffe womöglich wenig Zusatznutzen bringen. Zwar sind die Ergebnisse noch nicht von Fachleuten überprüft worden. Außerdem waren an den meisten Studien nur wenig Tiere beteiligt. Dennoch zeigen erste Hinweise, dass eine einzelne Dosis eines maßgeschneiderten Impfstoffes von Biontech/Pfizer und Moderna im Kampf gegen Omikron wohl wenig Nutzen mit sich bringt.

Omikron hat sich seit seiner Entdeckung im November 2021 zu einer dominanten Variante entwickelt. Diese Variante unterscheidet sich erheblich von der ursprünglichen Sars-CoV-2-Variante. Das könnte eine Erklärung dafür sein, weshalb drei Dosen des vorhandenen Impfstoffes gegen Omikron weniger Schutz bieten als wie etwa gegen die Alpha und Delta-Variante.

Biontech/Pfizer beginnt bald mit Auslieferung eines Corona-Impfstoffes für Omikron

Sowohl Biontech/Pfizer als auch Moderna haben angekündigt, dass man bereits erste klinische Versuche mit omikron-spezifischen Impfstoffen begonnen hat. In den kommenden Monaten sollen Daten vorliegen. Ab April oder Mai könnte Biontech mit der Auslieferung eines Corona-Impfstoffes beginnen, der auf Omikron zugeschnitten ist. Allerdings gibt es bereits Tierstudien, die näher beleuchten sollen, welchen Nutzen die Impfstoffe haben. Bei dieser Studie wurden den Tieren drei Impfstoff-Dosen verabreicht. Dabei handelte es sich um zwei Dosen des Moderna-Impfstoffes sowie einer Auffrischungsimpfung entweder mit demselben Impfstoff oder einer angepassten Vakzine.

Dabei fanden die Autoren laut “spektrum.de” heraus, dass Affen eine breite Antikörperreaktion gegen alle fraglichen Varianten (inklusive Omikron) gezeigt haben, wenn sie mit einem der beiden Impfstoffe geboostert wurden. Außerdem wirken sich die Auffrischungsimpfungen positiv auf die B-Gedächtniszellen aus.

Studie lässt noch keine endgültigen Schlüsse zu

Robert Seder, einer der Mitautoren der Studie sprach von einer “sehr guten Sache”. Man kann also alle bekannten Varianten mit einer Boosterimpfung durch den aktuellen Impfstoff abdecken. Doch der Haken an der Sache ist, dass in der Studie nur Immunreaktionen bis zu vier Wochen nach der Auffrischung näher untersucht wurden. Daher ist noch völlig unklar, wie lange der Anstieg der Antikörperproduktion anhält. Die geimpften Tiere in der Gruppe von Seder kamen anschließend auch mit Omikron-Viren in Kontakt, wobei laut dem Mitautor der Studie beide Booster die Virusreplikationen innerhalb von zwei Tagen vollständig ausgeschaltet haben.

Laut Seder ließe eine Studie mit acht Tieren noch keine endgültigen Schlüsse zu. Jedoch seien die Erkesntnisse angesichts der komprimierten Zeitskalen in der Pandemie dennoch wertvoll. Darüber hinaus wurde eine Studie mit Mäusen durchgeführt. Diese ergab, dass ein für Omikron spezifischer Auffrischungsimpfstoff keinen größeren Nutzen bringt als eine normale Boosterimpfung. Insgesamt würden die Studien laut David Montefiori, der Direktor des Labors am Duke University ist darauf hindeuten, dass eine einmalige Auffrischungsimpfung mit einem Impfstoff, der an Omikron angepasst ist wahrscheinlich nicht die Lösung ist. Allerdings gäbe es noch wichtige Fragen zu klären. Omikron-Studien von Pfizer und Moderna am Menschen sollen dabei mehr Aufschlüsse geben.