Panik ist ein schlechter Ratgeber. Auch und vor allem am Krypto-Markt, und dennoch geht bei vielen Anlegern nach den Pleiten von FTX und BlockFI (der eXXpress berichtete) die Angst um. Es kommt zu Panik-Reaktionen, bei denen immer mehr ihr Geld aus dem Krypto-Markt ziehen möchten. Es ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, aber viele Investoren kümmern sich darum nicht. Sie wollen einfach nur ihr Geld wieder, egal wie viel es an Wert verloren hat. Laut Coindesk und Bloomberg hat der Krypto-Broker Genesis nun Abhebungen in seiner Kreditsparte ausgesetzt, nach dem nach dem FTX-Crash die Abhebungsanfragen „ungewöhnlich hoch“ waren. So hoch, dass die Anträge die aktuelle Liquidität von Genesis Kreditsparte Global Capital überstiegen, wie Geschäftsführer Derar Islim dazu erklärte. Nächste Woche will der Broker einen Plan für das Kreditgeschäft vorstellen und bis dahin Optionen prüfen.

Entlassungen, Personal-Rochaden und Finanzinfusion trüben das Vertrauen der Anleger noch mehr

Die anderen Geschäfte wie der Kassa- und Derivatenhandel, sowie das Depotgeschäft sind davon nicht betroffen, beeilt man sich bei Genesis zu beruhigen. Dass mit Genesis einer der ältesten und bekanntesten Kryptowährungsmakler dennoch in Turbulenzen zu sein scheint, dafür könnten die extremen Rochaden beim Führungspersonal und die Entlassung von 20 Prozent der damals 260 Mitarbeiter im August ein Indiz sein. Außerdem ist das Kreditgeschäft massiv eingebrochen. In den ersten drei Monaten des Jahres umfasste es noch 44,3 Milliarden US-Dollar, im dritten Quartal nur mehr 8,4 Milliarden US-Dollar. Letzte Woche erst hatte Geneis erklärt, eine Kapitalinfusion in Höhe von 140 Millionen US-Dollar von seiner Muttergesellschaft Barry Silbert’s Digital Currency Group zu erhalten. Die ist laut „finanzmarktwelt“ nötig, weil sein Derivatengeschäft in einem FTX-Handelskonto eine Sperrung in Höhe von 175 Millionen US-Dollar erlebt hatte. Das alles verunsichert immer mehr Anleger. Heute schlug der Bitcoin nach seinem weiteren Fall bei 15.948 Euro auf.