Was den Wolf anbelangt, liegen vor allem im Bezirk Freistadt die Nerven der Bewohner langsam ziemlich blank. Das Wolfsmanagement des Landes hat für die Grenzregion zwischen Mühl -und Waldviertel (NÖ) allein im März neun Wolfssichtungen und acht gerissene Wildtiere verzeichnet. Vier Wolfsrudel sollen sich inzwischen unweit der Grenze zu Südböhmen herumtreiben, dazu Einzeltiere auf Partnersuche. Von 50 Wölfen gehen die Experten aus, schon in zwei bis drei Jahren soll sich die Zahl annähernd verdoppeln.

Vielen Bewohnern ist das inzwischen unheimlich, manche haben regelrecht Angst. Nicht weit entfernt – in Langschlag – hat sich jüngst die Bürgerinitiative “Wolfstopp” gegründet. Dort traf man sich unlängst zu einem “Krisentreffen”.

Pädagogen drohen bei Zwischenfällen persönliche Konsequenzen

Sylvia Käfer, Leiterin des Kindergartens in Sandl, war auch dabei. Was sie zu berichten hatte, stimmte die Anwesenden nachdenklich. Regelmäßig unternahmen ihre kleinen Schützlinge pädagogische Spaziergänge im Wald. Die Kinder lieben das Lernen im Vorbeigehen an der frischen Luft.

Doch damit ist jetzt Schluss: Österreichs erstes Waldverbot für Kinder ist in Kraft. Weil Wölfe auch tagsüber in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung gesichtet wurden, habe sich Käfer erkundigt, ob die Betreuer haften, sollte bei einer Begegnung mit einem Wolf etwas passieren und sich ein Kind verletzten. Die Auskunft sei ernüchternd gewesen. Bei einer fahrlässigen Mitverantwortung könnten den Pädagogen auch Konsequenzen drohen.

Der Wald ist damit für die Kinder passé: “Zu ihrer Sicherheit, aber auch zu unserer eigenen”, sagte Sylvia Käfer.