Deutschland hat im Jahr 2021 so viel Geld in die gemeinsame EU-Haushaltskasse einbezahlt, wie nie zuvor. Nötig wurde das auch, weil nach dem Brexit die Einzahlungen der Briten weggefallen sind. 25,1 Milliarden Euro sollen es sein, die Berlin bezahlt hat. Diese Zahl ist eine Schätzung der Deutschen Presseagentur, die sich am Donnerstag über Aussendung in vielen Medien verbreitet. Warum man für diese – auch für die Steuerzahler sicher spannenden – Zahlen eine Schätzung braucht, steht dann in einem Nebensatz erwähnt …

Brüssel verweist auf den Nutzen

Die sowohl für den EU-Haushalt als auch für die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit in der EU zuständige EU-Kommission wollte die Zahlen auf Anfrage der dpa nicht kommentieren. Die Brüsseler Behörde veröffentlicht seit einiger Zeit nicht mehr die Bilanzen, weil sie befürchtet, dass die Zahlen politisch instrumentalisiert werden könnten – zum Beispiel von EU-Gegnern in den Nettozahler-Ländern, heißt es in der Aussendung. Zudem wird in der Kommission darauf verwiesen, dass der EU-Haushalt im Vergleich zu den nationalen Budgets sehr klein sei und dass sich der Nutzen der EU-Mitgliedschaft nicht allein aus den Haushaltszahlen ableiten lasse. So wird zum Beispiel argumentiert, dass die finanziellen Vorteile, die Exportnationen wie Deutschland durch freien Warenverkehr haben, außen vor blieben.

Das sind die größten Empfänger

Größter Nettoempfänger war übrigens Polen, das aus dem EU-Haushalt etwa 11,8 Milliarden Euro mehr herausbekam, als es einzahlte. Danach folgten Griechenland mit 4,5 Milliarden Euro, Ungarn mit rund 4,1 Milliarden Euro und Rumänien mit knapp 4 Milliarden Euro.