Der US-amerikanischer Autorenverband PEN America hat in einem ausführlichen Bericht den Einfluss Chinas auf Hollywood und die gesamte Filmindustrie weltweit untersucht. Fazit: Chinas Zensoren beeinflussen zunehmend die Filmemacher.

Seit 1997 hat China den Markt genutzt, um wachsenden Einfluss auf exportierte US-Filme auszuüben. Jegliche Inhalte, die China in ein negatives Licht rücken könnten, wurden von der Volksrepublik zensiert. Gleichzeitig wurde die Hinzufügung von Szenen verlangt, die das Land verherrlichen. Nun, da China beginnt, Nordamerika an den Kinokassen zu überholen, geht Hollywood mittlerweile dazu über, präventiv Filme und Szenen zu produzieren, die auf das Gefallen der chinesischen Zensoren stoßen.

Hollywood-Filme sollen "Chinas Geschichte gut erzählen"

“Hollywood ist ein wichtiger Wegweiser”, unterstreicht der PEN-Bericht. “Die chinesische Regierung, insbesondere unter Xi Jinping, will sicherstellen, dass Hollywood-Filmemacher ‘Chinas Geschichte gut erzählen’ – um ihre bevorzugte Formulierung zu verwenden.” Der Bericht  beschreibt in der Folge detailliert, wie sich Verantwortliche in Hollywood und andere Filmschaffende nicht mit chinesischen Beamten anlegen wollen, denn diese kontrollieren, ob ihre Filme auch Zugang zum boomenden chinesischen Markt erhalten oder nicht. Der vorauseilende Gehorsam schlage sich in wichtigen Entscheidungen nieder – etwa mit Blick auf Inhalt, Besetzung, Handlung, Dialoge und Schauplätze der Filme.

PEN America-Direktor James Trager argumentierte kürzlich in einem Podcast, dass 2021 ein entscheidendes Jahr für die Beziehungen zwischen China und Hollywood ist. In diesem Jahr dürften die chinesischen Kinokassen die amerikanischen als die wichtigsten Kinokassen der Welt überholen.