Bei den Ermittlungen der Justiz dreht sich alles um eine Schweigegeldzahlung von 130.000 Dollar (120.000 Euro) an die Porno-Darstellerin Stormy Daniels (44) vor der Präsidentschaftswahl 2016. Der Pornostar mit dem bürgerlichen Namen Stephanie Clifford gab an, 2006 eine Affäre mit Trump gehabt zu haben, was dieser bestreitet

Die Zahlung an sich ist nicht illegal, aber angeklagt werden könnten eine Fälschung von Geschäftsdokumenten oder illegale Wahlkampffinanzierung. Schließlich könnten die Ankläger argumentieren, das Schweigegeld sei direkt der Kandidatur zugutegekommen. Trump und seine Anwälte haben auch eine Zahlung eingeräumt. Der Republikaner bestreitet aber, etwas mit der Pornodarstellerin gehabt zu haben, und beteuert, die Zahlung habe nichts mit Wahlkampfmitteln zu tun gehabt.

Im Focus des Politkrimis: Stormy Daniels (44)

Trump sieht hinter Anklage "linksradikale Wahnsinnige"

Trump selbst nannte die Anklage in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung „politische Verfolgung und Wahlbeeinflussung“, er sei Opfer einer „Hexenjagd“ durch „die linksradikalen Demokraten“. „Eine vollkommen unschuldige Person anzuklagen ist ein Akt der eklatanten Wahleinmischung“, erklärte Trump.

Bei einer Veranstaltung beschimpfte Trump kürzlich die Behörden, der Bezirksstaatsanwalt von New York habe „unter der Federführung des ‚Unrechtsministeriums‘ in Washington wegen etwas gegen mich ermittelt, das kein Verbrechen, kein Fehlverhalten, keine Affäre ist“, so Trump. Dahinter steckten „linksradikale Wahnsinnige“. Die Kläger bezeichnete Trump als „menschlichen Abschaum“.

Trump will 2024 erneut für das Weiße Haus kandidieren. Ein Prozess und eine potenzielle Verurteilung, bei der dem Republikaner womöglich mehrere Jahre Haft drohen, könnten seine Pläne für eine erneute Präsidentschaftskandidatur in politischer Sicht gefährden – mit Blick auf die Unterstützung seiner Partei und der republikanischen Basis. Juristen meinen: Rein rechtlich dagegen dürfte Trump theoretisch auch als verurteilter Straftäter bei der Präsidentenwahl 2024 antreten.

Auch Trump Konkurrenten reagieren empört

Diverse Republikaner reagierten empört auf die Anklage und werteten diese als Angriff auf die Demokratie. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, griff den zuständigen New Yorker Staatsanwalt Alvin Bragg an. “Während er routinemäßig gewalttätige Kriminelle freilässt, um die Öffentlichkeit zu terrorisieren, hat er unser heiliges Rechtssystem gegen Präsident Donald Trump instrumentalisiert”, schrieb McCarthy auf Twitter. McCarthy gilt als Trump-Verbündeter.

Selbst Trumps größter parteiinterner Konkurrent, Ron DeSantis, kritisierte das Vorgehen. “Wenn das Rechtssystem als Waffe eingesetzt wird, um eine politische Agenda voranzutreiben, wird die Rechtsstaatlichkeit auf den Kopf gestellt”, schrieb der Gouverneur des Bundesstaates Florida auf Twitter. Es wird erwartet, dass DeSantis ebenfalls als Präsidentschaftsbewerber für die Wahl im November 2024 antritt. Er gilt neben Trump bisher als der chancenreichste Anwärter aus den Reihen der Republikaner. In Umfragen zum Bewerberfeld der Republikaner liegt der bei der rechten Basis nach wie vor äußerst populäre Ex-Präsident weit vorne.

Wer ist Stormy Daniels?

Stephanie Clifford, gennant “Stormy”, lernte Trump 2006 bei einem Golfturnier. Trump war damals mit seiner Show „The Apprentice“ ein TV-Star – und bereits mit seiner heutigen Frau Melania (52) verheiratet. Stormy Daniels (damals 27) zufolge lud er sie zu einem Abendessen in sein Hotelzimmer ein. Dort soll er der Porno-Darstellerin versprochen haben, einen Star aus ihr zu machen, sie in seine Show zu holen.

2007, so behauptet sie, soll es erneut zum Sex mit Trump gekommen sein. Doch in der TV-Serie auftrete, durfte sie nie. Davon enttäuscht, verkaufte sie ihre Geschichte an die Medien. Doch Trumpf Anwälte drohten mit Klagen, niemand traute sich zu diesem Zeitpunkt, die Geschichte zu veröffentlichen.

Sie behauptet, Trump soll mit ihr geschlafen haben Stephanie Clifford aka "Stormy Daniels" (44)
Die US-Medien amüsierten sich schon in der Vergangenheit über den Fall Trump-Daniels ...