Die Vereinigten Staaten haben einem Medienbericht zufolge die deutsche Bundesregierung bereits vor Wochen vor möglichen Anschlägen auf Gaspipelines in der Ostsee gewarnt. Wie der “Spiegel” berichtet, ging ein entsprechender Hinweis des US-Geheimdienstes CIA im Sommer in Berlin ein. Ein Regierungssprecher wollte dem Magazin zufolge dazu nicht öffentlich Stellung nehmen.

Minister: "Es hat wirklich Attacken auf die Infrastruktur gegeben"

Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hat bereits deutlich gemacht: Die Lecks in den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 gehen auf gezielte Angriffe zurück. Man wisse in der Zwischenzeit sicher, “dass sie nicht durch natürliche Vorkommnisse oder Ereignisse oder Materialermüdung entstanden sind, sondern dass es wirklich Attacken auf die Infrastruktur gegeben hat”, erklärte der Grünen-Politiker bei einer Veranstaltung von Spitzenverbänden der Wirtschaft.

Einem Seismologen zufolge hängt die registrierte seismische Aktivität am Ort der Nord-Stream-Pipeline-Lecks mit Explosionen zusammen. Die seismischen Daten machten es klar, dass die Explosionen im Wasser und nicht im Gestein unter dem Meeresboden stattfanden, sagt Bjorn Lund, Seismologe am Schwedischen Nationalen Seismischen Netzwerk der Universität Uppsala. So könne es sich um keine Erdbeben oder Erdrutsche handeln.

Rätselraten über Täter hat begonnen

Sämtliche Beobachter stehen zurzeit vor einem Rätsel: Zwar ist ein Anschlag auf Nord Stream mittlerweile so gut wie sicher, und dieser dürfte im Hinblick auf Planung und Durchführung durchaus sehr aufwändig gewesen sein, nur herrscht Rätselraten, wer als Täter wirklich in Frage kommt. Egal an wen man denkt: Nirgendwo ist ein wirklich schlüssiges Motiv auszumachen. Sämtliche Mutmaßungen, die zurzeit im Internet kursieren, spiegeln eher das jeweilige Weltbild der jeweiligen Proponenten wider. Die Klima-Aktivisten der „Letzten Generation“ haben angekündigt, deutsche Öl- und Gas-Pipelines abdrehen zu wollen, wenn die Bundesregierung nicht ihre Forderungen erfüllt. Diese solle zusichern, den Ausbau und die Finanzierung zukünftiger „fossiler Infrastruktur“ zu stoppen.