Wie die Daten von Flightradar24 zeigen, kreisten US-Militärhubschrauber Anfang September regelmäßig stundenlang über jenem Ort, an dem später der Anschlag auf Nord Stream 1 und 2 verübt wurde. Das berichtet zumindest der panarabische Nachrichtensender “Al Mayadeen”.

Mehrere Umkreisungen an den ersten Septembertagen

Zu Septemberbeginn, knapp einen Monat vor dem Vorfall, kreiste ein Hubschrauber des Typs Sikorsky MH-60R Seahawk der US-Marine demnach an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen – insbesondere am 1., 2. und 3. September – stundenlang über dem Ort der beschädigten Erdgaspipelines in der Ostsee nahe Bornholm.

Flightradar24 zeigte ein nicht identifiziertes Flugzeug, das nicht einmal ein Hubschraubersymbol hatte, über dem Gelände schwebend. Der in der Beschreibung enthaltene 24-Bit-ICAO-Code des Flugzeugs ermöglicht es jedoch, das Modell zu bestimmen, nämlich den Sikorsky MH-60R Seahawk des US-Militärs. Der Code wird durch offene Ressourcen überprüft, die Daten über Militärflugzeuge sammeln.

Verwirrend viele Flugspuren kurz vor dem Sabotage-Akt

Der US-Hubschrauber ist nach Angaben des Flugzeugverfolgungsdienstes von Danzig (Polen) aus in das Gebiet geflogen, in dem die Nord Stream-Pipelines überflogen wurden. Am 10. und 19. September flogen US-Hubschrauber auch über andere Nord Stream-Pipelines, und in der Nacht vom 22. auf den 25. September blieben andere Hubschrauber stundenlang über der Unfallstelle.

Berichten zufolge haben die Hubschrauber, die in der Nacht vom 22. auf den 23. und 25. auf den 26. September flogen, besonders verwirrende Flugspuren hinterlassen.

CIA soll Berlin vor Wochen gewarnt haben

Diese Enthüllungen kommen, nachdem “Der Spiegel” am Dienstag berichtet hatte, dass der US-Geheimdienst CIA die deutsche Regierung bereits Wochen vor einem Zwischenfall in der Nähe der Nord Stream-Pipelines vor Angriffen auf diese gewarnt hat. Eine informierte Quelle sagte dem deutschen Magazin, dass Berlin vor einigen Wochen von der CIA darüber informiert worden sei, dass es Angriffe auf die wichtigen Pipelines geben werde, die einen großen Teil der europäischen Energie aus Russland liefern.

Wer hinter dem Angriff steht, ist nach wie vor unbekannt und wird zurzeit untersucht. Die schwedische Außenministerin Ann Linde sagte am Dienstag, die Unterbrechung sei durch Detonationen verursacht worden, was auf Sabotage hinweise.