Ein Unbekannter beschmierte Montagnacht die Fassade der türkischen Moschee “Yesil Camii” im niederösterreichischen Sollenau. “Go back home”, “Islam ist scheisse” und ein Schweinegesicht sprühte der Eindringling an mehreren Stellen auf die Hauswand.

Die Überwachungskamera zeigt einen bärtigen Mann in Tarnkleidung – den mutmaßlichen Täter.Facebook: Islamische Föderation Sollenau

Nun wird mit Hochdruck ermittelt: Sogar der Verfassungsschutz schaltete sich nun ein. Auf eine eXXpress-Anfrage antwortete die Landespolizeidirektion Niederösterreich: “Die Ersterhebungen werden wegen schwerer Sachbeschädigung geführt. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) ist in die Ermittlungen eingebunden.”

Moscheeverband bestreitet Verbindung zu Mili Görüs

Die Erdogan-nahe “SÖZ”-Partei zeigt sich empört über die Sachbeschädigung und fordert auf Facebook, dass “antimuslimischer Rassismus von der österreichischen Politik endlich ernst genommen werden muss”. Der Dachverband der Sollenauer Moschee steht seit Jahren selbst in der Kritik: Die in Österreich ansässige “Islamische Föderation” soll ein Arm der türkisch-nationalistischen Milli Görüs sein. Diese wird in einigen Ländern –darunter Deutschland – vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Islamische Föderation umfasst in Österreich 50 Moscheen, deren Vorsitzender Abdi Tasdögen bestreitet jegliche Verbindung zu Mili Görüs.

Funktionäre des "Islamischen Bundes" erörterten den Tatbestand – auf Türkisch.Facebook: Islamische Föderation Sollenau

Die Betreiber der Moschee und ein Funktionär der türkischen Dachorganisation “Islamische Föderation” schilderten in einem Facebook-Video den Sachverhalt und beschwerten sich ebenfalls über die islamfeindliche Tat – allerdings, für Österreicher meist unverständlich, nur in türkischer Sprache.

Auch stellt sich die Frage, ob es sich bei der “Yesil Camii” um eine rein für Männer zugängliche Moschee handelt.  Auf der Facebookseite befinden sich hunderte Bilder, die das Leben in und rund um das islamische Glaubenshaus dokumentieren: Auf keinem einzigen der Fotos ist eine Frau zu sehen – seit mehreren Jahren.