Aus einer neuen Erhebung der Statistik Austria für das Jahr 2021 geht deutlich hervor: Der Hauptgrund für Arbeitslosigkeit unter Migranten stellt die deutsche Sprache dar. 43,6 Prozent der Befragten gaben als Grund für ihre Arbeitslosigkeit unzureichende Deutschkenntnisse an. 16,8 Prozent der Migranten finden keine ihren Qualifikationen entsprechende Arbeit. Hierbei sei für 15,2 Prozent das größte Problem, dass ihre ausländischen Bildungsabschlüsse nicht anerkannt würden. Acht Prozent der im Ausland geborenen Erwerbstätigen fühlen sich bei ihrer derzeitigen Arbeitsstelle diskriminiert, teilte die Statistik Austria in einer Aussendung mit.

86,7 Prozent stellten keinen Antrag auf Anerkennung ihrer ausländischen Qualifikationen

Etwas mehr als ein Drittel der Zugewanderten (35,5 Prozent) beherrsche – der eigenen Einschätzung zufolge – die deutsche Sprache fließend, ein Viertel behauptete, deutsch im fortgeschrittenem Ausmaß zu beherrschen. 15,7 Prozent gaben an, nur Grundkenntnisse zu beherrschen. 5,5 Prozent bezeichneten ihre Deutschkenntnise als “nicht vorhanden”.

Drei Viertel der im Ausland geborenen Personen haben ihre höchste Ausbildung im Ausland abgeschlossen und zwar größtenteils im Herkunftsland. Interessanterweise stellten aber lediglich 13,3 Prozent einen Antrag auf Anerkennung oder Bewertung ihrer im Ausland erworbenen formalen Qualifikationen in Österreich – 86,7 Prozent der Betroffenen stellten keinen Antrag.

Frauen werden öfter diskriminiert

Grundsätzlich waren Migrantinnen in höherem Ausmaß (27,1 Prozent) mit Hindernissen konfrontiert als Migranten (22,8 Prozent). Mehr als acht Prozent der erwerbstätigen Migranten fühlten sich bei ihrer derzeitigen Arbeit diskriminiert, Frauen etwas häufiger (8,9 Prozent) als Männer (8,0 Prozent). Als wichtigster Grund für die Diskriminierung führten 78,4 Prozent der Migranten, die von Diskriminierung betroffen waren, ihre ausländische Herkunft an; bei den Männern läge dieser Anteil bei 89,1 Prozent. In Österreich geborene Erwerbstätige waren insgesamt in geringerem Ausmaß (5,1 Prozent) von Diskriminierung betroffen, Frauen jedoch deutlich öfter (7,4 Prozent) als Männer (3,1 Prozent). Als Hauptgrund für die Diskriminierung führte mehr als jede zweite in Österreich geborene Frau (53,1 Prozent) das Geschlecht an.