Pop-Konzerte und gewaltige Shows sollen irgendwann Besuchermassen in die neue “Arena”  im Wiener Stadtteil St. Marx  locken. Der Baustart war ursprünglich für heuer geplant, die Eröffnung der “Stadthalle neu” für 2024. Jetzt soll die erste Show erst 2026 im riesigen Neubau über die Bühne gehen.

Und die Kosten? Von den einst verlautbarten 250 Millionen Euro sei man “längst weit, weit weg”, hörte der eXXpress aus dem Wiener Rathaus: Längst sei intern von 741 Millionen Euro die Rede, wie wir bereits im Mai aufgedeckt haben. Die für den Bau zuständige Wien Holding hält dazu fest: “Bei den 740 Millionen handelt es sich um erste Szenarienschätzungen zu Beginn des Projektes, bis zu welchen Größenordnungen es gehen könnte. Es ist wichtig, dass man sich auch aus kaufmännischer Sorgfalt mit allen Szenarien auseinandersetzt.”

6,6 Millionen Euro in der "Konsolidierungsphase"

“Das Beste an der ganzen Kostenplanung für dieses neue Veranstaltungszentrum: Noch immer weiß niemand, ob diese ,Arena’ tatsächlich gebaut wird”, sagte jetzt ein Rathaus-Insider und legte dem eXXpress einen Auszuag aus einem internen Papier der Holding vor – darin ist zu lesen: “Der Abschluss der Gesamtprojektkonsolidierungsphase wird von der Projektgesellschaft für das 4. Quartal 2021 vorgesehen.” Also frühestens im September dieses Jahres wird es ein tatsächliches “Go” geben.

Die Wiener Steuerzahler kommt diese Konsolidierungsphase allerdings etwas teuer. Zitat aus dem internen Papier der städtischen Projektbetreiber: “Für das Geschäftsjahr 2021 und zur Umsetzung der Teilprojektkonsolidierungsphase in der Projektgesellschaft wird im Aufsichtsrat der Wien Holding GmbH eine Kapitalausstattung für die Projektgesellschaft in Höhe von 6,650 Millionen Euro beantragt werden.”

Droht Rot-Pink ein "zweites KH Nord"?

Bein den 6,6 Millionen Euro, die für dieses Luftschloss schon jetzt anfallen, wären “personelle und betriebliche Aufwendungen sowie die Planer – und Konsulentenkosten sowie die Kosten für den Abschluss des Architekturwettbewerbs enthalten”.

Somit fallen für die “Arena” schon jetzt Millionenkosten an, bevor noch ein Bagger auf den Bauplatz in St. Marx gerollt ist. Wie berichtet, sorgten auch die aktuellen Personalkosten der Projektgesellschaft für Irritationen: So wären gleich drei (!) Geschäftsführerinnen eingestellt worden, obwohl der Bau noch gar nicht begonnen hat. Der für 2021 geschätzte Personalaufwand: 800.000 Euro.

Die Wiener Oppositionsparteien befürchten bereits, dass sich das “Arena”-Projekt zu einem zweiten “KH Nord” entwickeln könnte. Auch beim Spitalsbau sind die Kosten entglitten: Anfangs mit einem Kostenrahmen von 600 Millionen Euro bei der SPÖ-Klubklausur im Jahr 2008 präsentiert, war das Spital am Ende (2018) 1,3 Milliarden Euro teuer . . .

Drei Geschäftsführerinnen kümmern sich aktuell um die noch nicht existente "Arena"