Armenien gilt als Verbündeter von Russland. Mit der jüngsten Aussage eines Mitglieds der Regierungspartei, machte das Land aber deutlich, auf welcher Seite es stehen möchte. Auf der von Russland eher nicht. Denn der Abgeordnete der armenischen Nationalversammlung, Gagik Melkonyan, fand in einem Interview mit dem armenischen Portal „factor.am“ deutliche Worte. „Wenn Putin nach Armenien kommt, sollte er verhaftet werden. Er sollte besser in seinem Land bleiben“, riet Melkonyan.

Ein Schlag ins Gesicht des Präsidenten

Für Wladimir Putin, der für gewöhnlich enge Beziehungen mit Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan unterhält, muss das wie ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Dementsprechend ließ die Antwort aus dem russischen Außenministerium laut “Bild” nicht lange auf sich warten. Laut der Nachrichtenagentur TASS hieß es von dort: „Moskau hält die Pläne von Jerewan, dem Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs beizutreten, vor dem Hintergrund der jüngsten illegalen und rechtlich nichtigen ,Haftbefehle‘ gegen die russische Führung für absolut inakzeptabel.“

Armenien ist dabei, das Römische Statut zu ratifizieren

Hintergrund dieses Statements: Armenien ist aktuell dabei, das Römische Statut, die Grundlage des Internationalen Strafgerichtshofs, zu ratifizieren. Laut Melkonyan fühlt man sich bereits als Teil dieses Abkommens und somit müsse man die Verpflichtungen erfüllen. Zu denen gehöre eben auch, dem aus Den Haag ausgeschriebenen Haftbefehl gegen Putin zu folgen. Um dem russischen Präsidenten diese Schmach zu ersparen, warnte der Abgeordnete eindringlich: „Ich möchte, dass Putin nicht nach Armenien kommt.“ Damit scheint Wladimir Putin einen Verbündeten verloren zu haben.