Der Teuerungshammer schlägt immer härter zu. Jeder zweite Österreicher ist aktuell zum sparen gezwungen, so die Ergebnisse einer Umfrage von SORA im Auftrag der Caritas. 54 Prozent der 1000 Befragten gaben demnach an, dass sie “sehr” bzw. “ziemlich” besorgt sind, Strom, Gas und Lebensmittel im Winter nichtmehr bezahlen zu können. “Die Not ist bereits in der Mittelschicht angekommen”, betonte Caritas-Generalsekretärin Anna Parr. Und erklärt: “Immer mehr Menschen würden sich an die Sozialberatungsstellen der Caritas wenden, die bisher ohne Unterstützung zurechtgekommen sind.”

Erstmaliger Ausgabestopp

Allein in Wien ist die Zahl der Beratungen um 50 Prozent gestiegen. Deutlich macht sich die Lage bei den Caritas-Lebensmittelausgabestellen LEO. Nachdem im Vorjahr 17 Tonnen pro Woche ausgegeben wurden, stieg die Anzahl nun auf 26 Tonnen wöchentlich. Zum ersten Mal musste sogar kurzfristig ein Ausgabestopp verhängt werden. Dieser ist nun aufgehoben, die Ausgabemenge pro Haushalt musste jedoch deutlich reduziert werden. “Es ist noch kein Erdbeben, aber der Seismograph schlägt bereits aus”, warnte der geschäftsführende Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner.

Zudem sei auch in den Wärmestuben ein deutlicher Anstieg zu beobachten. Kinder in den Lerncafés seien oft hungrig, weshalb dort oftmals eine Jause vor der Hausübung ausgegeben wird.